Situationships verstehen: Darum ist es mehr als Freundschaft Plus

Pharmazeutische Zeitung Jennifer Evans  |  21.07.2025 11:00 Uhr

Körperliche Nähe, Gefühle, Zweisamkeit – aber alles nur auf Zeit: Das ist eine Situationship. Dafür braucht es viel Klarheit und Selbstreflexion. Was die Forschung dazu sagt.

Selig lächelnde Frau legt den Kopf an die Schulter ihres Partenrs, der an ihrer Stirn lächelt.
Freundschaft, Beziehung – oder Situationship? In dieser Form der Beziehung ist es möglich, sich nahe zu sein, Gefühle zuzulassen, ohne eine andauernde Bindung einzugehen.
© Timm Creative/iStockphoto

Der Begriff Situationship setzt sich aus den englischen Wörtern “situation” (Situation) und “relationship” (Beziehung) zusammen. Er beschreibt eine Verbindung, die emotional näher ist als eine Freundschaft, aber ohne die langfristigen Verpflichtungen einer festen Partnerschaft auskommt.

Was geht in einer Situationship?

  • Gemeinsam Zeit zu verbringen
  • Gefühle zuzulassen
  • Körperliche Nähe zu erleben
  • Dabei auf eine langfristige Verpflichtung bewusst zu verzichten

Warum Situationship?

  • Wunsch nach Flexibilität und sich derzeit nicht fest zu binden
  • Aktuelle Situation in einer Phase des Umbruchs (beruflich oder privat) 

Wieso ist das Situationship gerade in aller Ohren?

Situationships sind kein völlig neues Phänomen. Doch durch soziale Medien haben sie inzwischen einen Namen und sind gesellschaftlich sichtbarer geworden. Laut Dr. Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache kommt der Begriff erstmals 2020 auch im Deutschen belegbar vor. Sie erklärt: Das Wort meint keine Liebe „für bestimmte Situationen“, sondern beschreibt eher eine Verbindung auf Zeit.

Auch die Forschung beschäftigt sich damit. So definiert Soziologin Elizabeth Armstrong von der University of Michigan gegenüber dem Wirtschaftsmagazin “Business Insider”: “In unserer Forschung definieren wir eine Situationship als eine andauernde sexuelle oder romantische Liaison, die sechs Monate oder länger andauert und von einer oder beiden Parteien nicht als weiterführend angesehen wird.”

Situationship: Nur für junge Leute?

In diesem Schwebezustand, von dem ältere Menschen genauso Gebrauch machen wie jüngere, sehen Soziologen außerdem ein Zeichen der Zeit. Die Vielfalt der Möglichkeiten spiegelt sich genauso in Beziehungskonzepten wider. 

Menschen gestalten ebenso diesen Bereich ihres Lebens immer individueller und orientieren ihn an den persönlichen Lebensumständen. Oft entstehen diese Konstellationen nämlich in Phasen persönlicher oder beruflicher Umbrüche, in denen Flexibilität und Unverbindlichkeit von Vorteil sind.

Was ist in einer Situationship wichtig?

Situationships können für beide Seiten angenehm sein – wenn die Spielregeln klar sind. Denn in dieser Beziehungsform sind Kommunikation und Selbstreflexion besonders wichtig. Ohne festgelegte Regeln ist Klarheit hinsichtlich der eigenen Wünsche und Grenzen essenziell. 

Wer verantwortungsbewusst mit dem Status umgeht, dem kann eine Verbindung gelingen, die von Respekt und Ehrlichkeit geprägt ist. Viele empfinden bei dieser Form des Datings auch weniger Stress, weil sie den Moment leben können, ohne sich über die Zukunft Gedanken machen zu müssen.

Situationships verändern sich

Letztlich ist eine Situationship, wie das Wort bereits verrät, situationsabhängig und jederzeit veränderbar. Entscheidend ist, dass alle Beteiligten sich über die Form und die Grenzen dieser Beziehung bewusst sind – und bereit sind, diese auch neu zu verhandeln, wenn sich die Situation ändert.

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