Beim diesjährigen Deutschen Rheumatologiekongress waren sich die Fachleute einig: Regelmäßige Bewegung ist unerlässlich und ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Sie hat positive Effekte auf die Krankheitsaktivität, Schmerzen, Muskelkraft und Lebensqualität.
Regelmäßige Bewegung stärkt die Knochen: Aktivitäten wie
- zügiges Gehen,
- Treppensteigen,
- Übungen mit dem eigenen Körpergewicht,
- Krafttraining oder Sprungübungen
gingen in Studien mit besseren Messwerten an Wirbelsäule und Oberschenkel einher, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh). Bei Menschen mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) verbesserte sich mit dem Training nicht nur die Ausdauer, auch Erschöpfungszustände nahmen ab.
Sport soll künftig verordnet werden
PD Dr. med. Christoph Biehl von der Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie erklärte in der Mitteilung: „Körperliche Aktivität wirkt wie ein Breitbandmedikament – sie senkt die Krankheitsaktivität und kann die Basistherapie entlasten.“ Prof. Dr. Andreas Schwarting, DGRh, ergänzte: „Bewegung ist kein ‚Kann‘, sondern ein integraler Therapiebestandteil. Wir wollen die Leitlinienpraxis und die ärztliche Kommunikation so weiterentwickeln, dass Sport verlässlich verordnet, angeleitet und evaluiert wird.“
Es muss nicht immer Physiotherapie sein
Über Verordnungen hinaus empfehlen die Experten Menschen mit Rheuma, auch selbst aktiv zu werden und zum Beispiel lokale Angebote der Rheuma-Liga zu nuten. Solche Angebote können Betroffenen die richtige Anleitung für angepasste Übungen geben und helfen, die Sorge vor Schmerzen überwinden.