Weniger zu rauchen ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, es beseitigt das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aber nicht komplett. Das kann nur ein vollständiger Rauchstopp – er ist die effektivste Strategie zur Verbesserung der Gesundheit, stellt eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift „PLOS Medicine“ fest. Die Studie umfasst kombinierte Daten aus 22 Kohortenstudien mit insgesamt 323.826 Erwachsenen, die bis zu 19,9 Jahre lang beobachtet wurden.
Erhöhte Risiken für Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern
Im Vergleich zu Nichtrauchern hatten …
- Raucher ein mehr als doppelt so hohes Risiko, im Studienzeitraum zu sterben.
- Rauchende Männer ein um 74 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Frauen war es mehr als doppelt so hoch
- Personen, die zwei bis fünf Zigaretten pro Tag rauchten, ein um 26 Prozent höheres Risiko für Vorhofflimmern. Ihr Risiko war um 57 Prozent höher für Herzinsuffizienz und dafür, im Studienzeitraum zu sterben, um etwa 60 Prozent.
- Personen, die elf bis 15 Zigaretten täglich rauchten, ein um 87 Prozent erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ihr Risiko, innerhalb der Studienzeit zu sterben, war um das 2,3-fache erhöht.
Rauchstopp zeigt in den ersten 10 Jahren besonders viele positive Effekte
Bei Personen, die mit dem Rauchen komplett aufhörten, nahmen die beobachteten Risiken in den ersten 10 Jahren nach dem Rauchstopp besonders deutlich ab. Wenn auch nicht mehr so stark, sanken sie in den Jahren danach noch weiter: 20 Jahre nach dem Rauchstopp waren sie um mehr als 80 Prozent geringer als bei aktuellen Rauchern.
Selbst wenige Zigaretten am Tag bringen Risiken für das Herz-Kreislauf-System
„Diese Studie zeigt, dass selbst wenige Zigaretten pro Tag erhebliche kardiovaskuläre Risiken bergen. Der größte gesundheitliche Nutzen ergibt sich aus dem vollständigen Rauchstopp – nicht nur aus der Reduzierung des Konsums“, erklärt Dr. Michael Blaha vom Johns Hopkins Ciccarone Center in Baltimore in einer Mitteilung zur Veröffentlichung.
Quelle: DOI 10.1371/journal.pmed.1004561