Sport ist wichtiger für die Gesundheit als Abnehmen

ZOU | 07.09.2022

Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass Normalgewicht das Risiko für verschiedene Krankheiten niedrig hält. Abnehmen gelingt aber nicht jedem. Drei Kardiologen erklären, dass Sport auch bei einem hohen Körpergewicht hilft, das Risiko fürs Herz deutlich zu senken – noch mehr als Abnehmen.
Die tägliche Bewegung ist für die Gesundheit deutlich wichtiger als ein BMI im Normalbereich. image.originalResource.properties.copyright

Immer mehr neue Studien zeigen, dass die Menge an körperlicher Aktivität ein viel besserer Indikator für die langfristige Gesundheit ist als der Body-Mass-Index (BMI) oder der Körperfettgehalt einer Person. Sport verbessert die Gesundheit und Fitness des Herzens und kann dadurch das Leben verlängern: Zum Beispiel zeigt eine Untersuchung bei 116.228 Erwachsenen, dass eine Steigerung der körperlichen Aktivität den größten Teil der erhöhten Sterblichkeit und des Risikos für Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den folgenden zwölf Jahren annähernd beseitigte. Dies galt sogar, wenn der Taillenumfang einer Person in dieser Zeit zugenommen hatte.

Deshalb halten die drei Kardiologen Carl Lavie, Robert Ross und Ian Neeland den Fokus aufs Abnehmen für nicht gerechtfertigt und raten dazu, lieber die Menge an körperlicher Aktivität zu erhöhen, anstatt sich aufs Abnehmen zu konzentrieren. „Dieser Befund zeigt, dass Bewegung Vorteile für die Gesundheit hat, auch ohne oder nur bei minimalem Gewichtsverlust. Die Erkenntnis, dass die Folgen von Fettleibigkeit durch einen aktiven Lebensstil und eine gesunde Ernährung erheblich reduziert werden können, ist ermutigend“, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „International Journal of Obesity“. Sie betonen, dass Fettleibigkeit trotzdem ein Risikofaktor für die Gesundheit ist.