Regelmäßige Bewegung hilft bei ADHS-Symptomen – und das ganz ohne Nebenwirkungen. Zudem verbesserten sich der Schlaf und die Lebensqualität. Besonders Menschen, deren Medikation nicht ausreichend wirkt, könnten von dieser Erkenntnis profitieren.
Sport hilft gegen ADHS-Symptome, zeigt eine Studie der Universität Orebrö. Die Forschenden haben Erwachsene mit ADHS in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe bekam eine Standardbehandlung, die andere absolvierte unter Anleitung von Physiotherapeuten 150 Minuten Kraft- und Fitnesstraining pro Woche. In der Trainingsgruppe gab es „ausschließlich positive gesundheitliche Auswirkungen ohne bekannte Nebenwirkungen“, fasste die Forscherin Lena Axelsson Svedell die Ergebnisse zusammen.
Besserer Schlaf, höhere Lebensqualität und weniger ADHS-Symptome
Nach drei Monaten hatten sich die ADHS-Symptome in der Trainingsgruppe deutlich reduziert. Die Teilnehmenden berichteten außerdem von besserem Schlaf und einer gestiegenen Lebensqualität. Außerdem hatten Anzeichen für Hyperaktivität messbar abgenommen. „Ich war überrascht von den eindeutig positiven Ergebnissen. Ich hatte mit einem Unterschied zwischen der Einschätzung des Arztes und der von den Teilnehmern selbst berichteten Verbesserung gerechnet, aber die Übereinstimmung war bemerkenswert“, sagte Svedell.
Geeignet für Menschen, bei denen Medikamente nicht gut wirken
Die Forscherin hält körperliches Training für eine wertvolle Ergänzung zu Medikamenten und Psychotherapie: „Das Bewegungsprogramm hat keine bekannten Nebenwirkungen, sondern ausschließlich positive gesundheitliche Vorteile. Darüber hinaus erwies sich das Modell sowohl für Personen mit als auch ohne medikamentöse Behandlung als wirksam und ist somit eine sinnvolle Ergänzung für Menschen, bei denen die Medikamente nicht die volle Wirkung entfalten“, erklärte Svedell.
Quelle: DOI 10.3389/fpsyt.2025.1690216