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Sucht: Alkohol und Zigaretten schlimmer als gedacht

24.04.2014

Alkohol und Tabak sind in Deutschland nicht nur nach wie vor die am weitesten verbreiteten Suchtmittel – sie werden hierzulande auch noch immer verharmlost. Das beklagte Raphael Gaßmann von der Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bei der Vorstellung des Jahrbuchs Sucht 2014.

Seitenansicht Seniorenpaar auf Bank, Mann im Vordergrund, beide rauchend, Frau zum Großteil verdeckt
Laut des Jahrbuchs Sucht 2014 rauchen 30 Prozent der 18- bis 79-jährigen Deutschen.
© Hunor Kristo - Fotolia

Aus dem Bericht geht hervor, dass etwa 1,8 Millionen Deutsche alkoholabhängig sind und weitere 10 Millionen Alkohol in riskanten Mengen trinken. Mit Folgen: In Deutschland stirbt alle 7 Minuten ein Mensch infolge seines Alkoholkonsums. Daneben gibt der Bericht die Zahl der Raucher mit knapp 30 Prozent der 18- bis 79-Jährigen an. Dies führt jährlich zu mehr als 100.000 Todesfällen.

Dennoch verharmlosten viele Menschen Alkohol und Zigaretten nach wie vor als Genussmittel, beklagte Gaßmann. Der Mythos etwa über die gesundheitsfördernde Wirkung von Rotwein halte sich seit Jahren, dabei sei er schlichtweg falsch. Tabak- und Alkoholhersteller dürften außerdem nach wie vor mit Kampagnen werben, die Rauchen mit Freiheit und Unabhängigkeit assoziierten. Dabei führe der regelmäßige Konsum dieser Mittel in die Abhängigkeit und bedeute somit das Gegenteil von Freiheit.

Zwar gebe es seit Jahren Präventionsmaßnahmen. Diese griffen aber zu kurz, kritisiert die DHS. So richteten sich diese Aktionen dazu häufig vorrangig an Jugendliche – dabei sei die Zahl der Alkoholabhängigen und riskanten Trinker unter den 40- bis 50-Jährigen und alten Menschen sehr viel höher. Außerdem liefen all diese Aktionen ins Leere, solange Alkohol und Tabak vergleichsweise günstig zu erwerben seien, so Gaßmann. Der einzige Weg, den Konsum langfristig einzudämmen, sind laut DHS jedoch höhere Steuern auf Alkohol und Tabak und eine stärkere Regulierung von Werbung für beide Suchtmittel. Beides führe erwiesenermaßen dazu, dass weniger Menschen mit dem Konsum beginnen.

AH/<link http: www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ

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