Sport & Fitness

Tim Bergmann: "Ich gehe gut mit meinem Körper um"

aponet.de  |  15.02.2022

Sprache und Stimme stehen bei Schauspielern oft im Vordergrund. Doch für Tim Bergmann kommt der Körper noch vor der Sprache.

Tim Bergmann.
Tim Bergmann spielt bereits seit 2013 den Kommissar Oliver von Bodenstein in der ZDF-Reihe Taunuskrimi.
© ZDF/Hagen Keller

Herr Bergmann, als Kommissar Oliver von Bodenstein kehren Sie im aktuellen Taunus-Krimi von einer beruflichen Auszeit zurück. Gönnen Sie sich auch privat die eine oder andere Pause?

Bergmann: Zum Glück war für mich ein selbsterwähltes Sabbatical noch nicht nötig (lacht). In der Regel entstehen zwischen Projekten immer wieder Lücken, die zur Erholung, Inspiration beziehungsweise Vorbereitung reichen. Meine Erfahrung hat mir auch gezeigt, dass es, wenn sich Projekte überschneiden oder wenn sie direkt ineinanderübergehen, nicht unbedingt von Vorteil ist. Gar nicht mal, weil mir die Kraft dazu fehlt, sondern die Konzentration auf jeweils eine Rolle oder ein Projekt viel beglückender und erfüllender ist.

Stichwort Auszeit: Wie haben Sie als Schauspieler die Corona-Zeit erlebt? Homeoffice geht in Ihrem Beruf eher nicht.

Bergmann: Tatsächlich war der erste Lockdown, wie für viele Menschen, die ich kenne, durchaus eine positive Erfahrung. Dieses kollektive Innehalten, der Stillstand beziehungsweise die Stille, war, wenn man für einen Moment vergisst, dass es sich um eine Pandemie und ein durchaus kompliziertes Virus handelt, fast schon ein Geschenk. Ich glaube auch immer noch an die Chance, dass uns diese Zeit, diese Krise, die Möglichkeit gibt, daran zu wachsen. Wir mussten schmerzlich erfahren, was alles schiefläuft und nicht einfach mehr so weitergeht. Und natürlich ist beziehungsweise war die Corona-Zeit vor allem auch für Menschen, die in der Kulturbranche arbeiten, eine sehr bittere und existenzbedrohende Zeit, weil in diesem Bereich für lange Zeit gar nichts ging. Diese Branche wurde sozusagen ausgeschaltet.

Sie sagten einmal, der Körper sei ein wichtiges Instrument für die Arbeit eines Schauspielers …

Bergmann: … unbedingt. Mir ist während der Schauspielausbildung sehr klar geworden, wie ungemein wichtig der Körper für meinen Beruf ist. Er sollte so frei sein, dass mir bei der Transformation in den Körper einer anderen Figur nichts im Wege steht. Dafür muss ich sorgen, und daher muss ich auch gut mit ihm umgehen. Ich glaube auch, dass der Körper noch vor der Sprache kommt. Das gesprochene Wort ist sozusagen ein Luxus, der dazukommt, nachdem ich bereits körperlich die Figur im Raum für das Publikum spürbar gemacht habe.

Wie halten Sie sich fit? Sie haben ja sogar schon mal einen Boxer verkörpert.

Bergmann: Das war eine ganz besondere Erfahrung, da ich in der Vorbereitung über Wochen wie ein Boxer trainiert habe. Mittlerweile trainiere ich privat in zweierlei Hinsicht: Ich mache fast täglich eine Art Workout − High-Intensity-Training − und Yoga. Das kann ich immer und überall machen, somit bin ich komplett unabhängig.

Können Sie schon etwas zu Ihrem neunten Fall der Taunus-Krimireihe verraten?

Bergmann: Ich bin sehr glücklich, dass wir nun – endlich − "Muttertag" als Zweiteiler verfilmt haben. Und ich kann sagen, dass dieser "Neubeginn" sehr gut gelungen ist. Der Roman, der Fall, der sich ja mit einer Mordserie auseinandersetzt, hat uns die perfekte Vorlage gegeben, um ihn nun mit einem neuen Team fürs Fernsehen umzusetzen. Neben der neuen Produktionsfirma UFA Fiction und einem neuen wunderbaren Regisseur – Felix Herzogenrath − freue ich mich vor allem über die Zusammenarbeit mit Annika Kuhl als Pia Sander. Ich kannte sie schon aus der Zusammenarbeit für die Michael Tsokos-Thriller-Reihe, und es war wieder ein ganz besonderes Erlebnis mit ihr, diesen Fall zum Leben zu erwecken.

Sie spielen immer wieder Polizisten. Stehen Sie lieber auf der Seite der Guten?

Bergmann: Das kann man so nicht sagen. Erfreulicherweise hatte ich schon einige Male das Glück, den Antagonisten verkörpern zu dürfen. Wie schon viele Kolleginnen und Kollegen vor mir muss auch ich sagen, dass das Aufsuchen menschlicher Abgründe sehr reizvoll ist. Grundsätzlich interessiert mich aber nicht das Label "gu" und "böse", sondern der Charakter einer Figur im Ganzen. Als Schauspieler sehne ich mich bei meiner Rollenauswahl nach Vielfalt und der Komplexität des menschlichen Seins.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Peter Erik Felzer.

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