Trichomonadeninfektion der Scheide

Bei der Trichomonadeninfektion der Scheide handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung. Trichomonden sind einzellige Geißeltierchen, die zu den so genannten Protozoen (Urtierchen) gehören.

Was ist das? - Definition
Bei der Trichomonadeninfektion der Scheide handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung. Trichomonden sind einzellige Geißeltierchen, die zu den so genannten Protozoen (Urtierchen) gehören. Die Erreger kommen weltweit vor und sind der dritthäufigste Erreger für eine Entzündung der Vagina. Zwischen 0,1 und 14 Prozent der Frauen sind betroffen - die Angaben zum Durchseuchungsgrad schwanken stark.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
die Krankheit wird vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragen. Eine Infektion auf anderem Weg wie z.B. durch nicht gechlortes Badewasser, Badekleidung, Schwämme oder Handtücher ist selten. Trichomonaden gehören zu den fakultativ pathogenen Krankheitserregern, d.h. sie rufen nicht in jedem Fall eine Erkrankung hervor.
Die normale Besiedelung der Scheide wird von Milchsäure produzierenden Bakterien gebildet. Dadurch liegt ein saures Milieu (vaginaler pH-Wert von 4 - 4,5) vor. Eine Verschiebung in Richtung eines basischen Milieus (vaginaler pH-Wert von 5,5 - 6,0) sorgt für ideale Lebensbedingungen für die Trichomonaden. Sie können sich stark vermehren und es kommt zu einer Infektion.
Ursache für die Veränderung des Scheidenmilieus können Medikamente (z.B. Antibiotika oder Hormonpräparate), Scheidenspülungen oder auch die natürlicherweise vorkommenden Geschlechtshormone sein.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das Hauptsymptom im akuten Stadium ist ein starker, dünnflüssiger, schaumiger, gelblich-bräunlicher vaginaler Ausfluss mit scharfem Geruch. Häufig tritt Juckreiz auf. Die Scheidenwand kann an einzelnen Stellen gerötet sein.
Ein Verlauf ohne oder nahezu ohne Symptome ist häufig, deshalb sollten auch geringe Beschwerden durch den Arzt abgeklärt werden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Neben der Scheide und den Ausführungsgängen der "Bartholinischen Drüsen" (Drüsen, deren Sekret zur Befeuchtung des Scheidenvorhofs dient) ist häufig auch die Harnröhre mitbetroffen. Eine Infektion der Gebärmutter und der Eierstöcke ist selten.
In 90 Prozent der Fälle führt die richtige Behandlung zu einer schnellen Ausheilung.
Unbehandelt geht die Krankheit in ein chronisches Stadium über, in dem sie immer wieder aufflackern kann.
Beim Mann ruft die Trichomonadeninfektion meist eine Entzündung der Harnröhre hervor. Es ist unbedingt erforderlich, dass beide Partner behandelt werden. Während der Behandlung darf kein ungeschützter Geschlechtsverkehr ausgeübt werden, um eine ständige gegenseitige Ansteckung zu vermeiden.
Die Diagnose und Behandlung kann nur durch den Arzt erfolgen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Eine bakterielle Infektion der Scheide geht ebenfalls mit starkem, unangenehm riechendem Ausfluss einher.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Die Verwendung von Kondomen schützt vor sexuell übertragbaren Krankheitserregern.
  • Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien helfen, das Scheidenmilieu im idealen sauren Bereich zu stabilisieren und können vorbeugend, aber auch nach einer medikamentösen Therapie angewendet werden.

Bearbeitungsstand: 24.07.2012

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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