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Versteckte Herpesviren könnten eine wichtige Rolle bei Multipler Sklerose und ähnlichen Hirnerkrankungen spielen. Einer neuen US-Studie zufolge wirken sich latent vorhandene Viren offenbar nachteilig auf bestimmte Reparaturmechanismen im Gehirn aus.
Bei der Multiplen Sklerose greift das Immunsystem die aus Myelin bestehende, isolierende Umhüllung von Nervenbahnen an. Forscher vermuten schon länger, dass Herpesviren mit der Erkrankung zu tun haben, sie jedoch nicht auslösen. Einen indirekten Zusammenhang scheint es aber zu geben, sagen Wissenschaftler von der University of Rochester. So nutzt das Humane Herpesvirus 6, wenn es nach einer Infektion im Körper verbleibt, einen bestimmten Eiweißstoff, das U94, um sich zu verstecken. Dieser hilft ihm, seinen Platz innerhalb des menschlichen Erbguts zu halten und nicht von der Immunabwehr entdeckt zu werden. Wird dieses Eiweiß allerdings in speziellen Zellen gebildet, die für die Versorgung des Gehirns mit Myelin wichtig sind, behindert das die Reparatur von Schäden an den Nervenbahnen, die durch eine Erkrankung, das Altern oder eine Verletzung entstehen können. Das zeigt die Studie, die im Fachblatt Scientific Reports veröffentlicht wurde.
Wie genau das Ausmaß der Vireninfektion im Gehirn und die Schwere der Multiplen Sklerose und anderen Erkrankungen, bei denen die Myelinscheide angegriffen wird, zusammenhängen, sei jedoch noch unklar, so die Forscher. Obwohl das Humane Herpesvirus 6 nicht zwingend die Ursache solcher Krankheiten sei, werde deutlich, dass es die Fähigkeit des Gehirns, Myelinschäden zu reparieren, beeinträchtige, so Margot Mayer-Proschel, Koautorin der Studie. Dies wiederum könne sich auf das Fortschreiten dieser Erkrankungen auswirken. Es könne erklären, warum Multiple Sklerose bei verschiedenen Menschen unterschiedlich schwer verlaufe, so die Forscher.
HH
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