Viele Ratschläge zur mentalen Gesundheit verlängern die To-do-Liste

Dr. Karen Zoufal  |  27.08.2025 10:53 Uhr

Von „probiere es mal mit Yoga“ bis „schreibe abends Tagebuch“: Viele Ratschläge, die das psychische Wohlbefinden steigern sollen, sind im Grunde zusätzliche Aufgaben, die den Stress noch verstärken. Selten wird dagegen dazu geraten, schädliche Verhaltensweisen zu stoppen.

Mann sitzt auf einem Sofa und blickt unglücklich in die Kamera. Eine Frau hat ihm eine Hand auf die Schulter gelegt und versucht, ihm zu helfen.
Bei psychischen Problemen ist guter Ratschlag teuer: Viele versuchen, gute Tipps zu geben, was man noch ausprobieren könnte. Doch das kann eine Quelle für Stress sein, immer mehr für die Psyche tun zu müssen.
© JackF/iStockphoto

Freunde, Familie, Soziale Medien und Ki-Chatbots geben bei Stress und psychischen Problemen oft gut gemeinte Tipps – mit der Gefahr, Betroffene zu überfordern, statt zu helfen. Das hat ein Forschungsteam herausgefunden und nennt das Phänomen „additiver Beratungsbias“: Als Lösung für die Probleme werden zusätzliche Aktivitäten vorgeschlagen, anstatt schädliche zu reduzieren.

Die Folge: eine endlose Liste von Dingen, die zu erledigen sind

„Theoretisch sollte ein guter Rat ein Gleichgewicht zwischen mehr und weniger tun herstellen. Wir stellten jedoch fest, dass sie den Menschen immer mehr aufbürden, und sogar KI-Chatbots haben gelernt, dies zu tun. Obwohl gut gemeint, kann es dazu führen, dass sich das Pflegen der psychischen Gesundheit ungewollt wie eine endlose Liste von Aufgaben anfühlt“, betont Dr. Tom Barry vom Institut für Psychologie der Universität Bath. 

Woran liegt es, dass gut gemeinte Tipps in die falsche Richtung gehen?

Häufig erscheint es Menschen als einfacher und vorteilhafter, mit „guten“ Verhaltensweisen zu beginnen, als schlechte zu vermeiden. Bei den Ratschlägen spielt auch die zwischenmenschliche Beziehung eine Rolle: Für Nahestehende ist es oft nicht so schwierig, schädliche Verhaltensweisen anzusprechen und damit auch ein Stück weit Kritik zu üben. 

Quelle: DOI: 10.1038/s44271-025-00312-8

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