Warum manche Menschen nachts nicht abschalten können

Dr. Karen Zoufal  |  28.11.2025 13:05 Uhr

Schlaflosigkeit könnte mit Störungen des natürlichen Tagesrhythmus der Gehirnaktivität zusammenhängen. Das stellt eine Forschungsgruppe in der Fachzeitschrift „Sleep Medicine“ fest.

Ein schlafloser, junger Mann liegt nachts im Bett. Er schaut auf eine Uhr.
Viele Menschen haben Schwiergkeiten, nachts einzuschlafen.
© yanyong/iStockphoto

32 ältere Erwachsene – 16 mit Schlafstörung und 16 mit gutem Schlaf – blieben für die Studie 24 Stunden lang im schwach beleuchteten Schlaflabor wach. Ohne äußere Reize konnten die Wissenschaftler die inneren Rhythmen des Gehirns ungestört untersuchen. 

Nachmittags ist das Gehirn besonders aktiv, in den frühen Morgenstunden am wenigsten

Beide Gruppen zeigten einen deutlichen Tagesrhythmus der mentalen Aktivität mit Höhepunkten am Nachmittag und Tiefpunkten am frühen Morgen. Bei den Schlaflosen gab es aber Besonderheiten: „Bei Menschen mit Schlafstörungen wechselte der kognitiver Zustand nicht so vorhersehbar von Problemlösungsaktivitäten am Tag zur Entspannung in der Nacht“, erklärte Prof. Kurt Lushington von der Universität Südaustralien. 

Bei Schlaflosigkeit kommt das Gehirn später zur Ruhe 

„Schlaf bedeutet nicht nur, die Augen zu schließen. Es geht darum, dass sich das Gehirn von zielgerichtetem Denken und emotionaler Beteiligung löst“, sagte Lushington. 

Das Abschalten war bei den schlaflosen Menschen abgeschwächt und verzögert. So blieb ihr Denkmuster bis in die Nachtstunden hinein eher wie am Tag. Zu geistigen Höchstleistungen kamen sie etwa sechseinhalb Stunden später als die Menschen mit gutem Schlaf. Das lässt darauf schließen, dass ihre innere Uhr waches Denken bis tief in die Nacht hinein fördert.

Ein fester Tagesrhythmus könnte helfen

Die Forschenden glauben, dass ein „Zurückstellen“ der inneren Uhr besseren Schlaf fördern könnte. Sie halten es für möglich, dass zeitlich abgestimmtes Licht, strukturierte Tagesabläufe und Achtsamkeitsübungen den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus der Denkmuster wiederherstellen können. 

Quelle: DOI 10.1016/j.sleep.2025.106881

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