Von Lidstrich-Tattoos bis zur neuen Augenfarbe: Fachleute warnen vor Beauty-Trends am Auge

Dr. Karen Zoufal  |  28.07.2025 12:48 Uhr

Wer will keine schönen Augen haben? Doch manche Kosmetik am Auge kann Nebenwirkungen haben – Ekzeme, Entzündungen und sogar der Verlust des ganzen Auges drohen. Deutsche Augenärzte erklären, was die Prozeduren so gefährlich macht.

Nahaufnahme einer Frau, die gerade einen Lidstrich tätowiert bekommt.
Lidstrich-Tattoo? Augenärztinnen und Augenärzte warnen vor diesem Permanent-Makeup wegen möglicher Nebenwirkungen.
© Liudmila Chernetska/iStockphoto

Permanent Make-up könnte praktisch sein und morgens beim Fertigmachen einige Minuten Schminkaufwand sparen. Andere locken mehr künstliche Wimpern oder wünschen sich eine hellere Bindehaut oder eine neue Augenfarbe. Vor möglichen Nebenwirkungen mancher Behandlungen warnen nun Augenärztinnen und -ärzte. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG) weist darauf hin, dass es zu allergischen Reaktionen, Infektionen, trockenen Augen oder sogar Wimpern- und Sehkraftverlust kommen kann. 

Weißfärbung der Bindehaut, Augapfel-Tattoo und Augenfarbe ändern: Verlust der Sehkraft droht

Von Eingriffen im Bereich der Binde- oder Hornhaut raten Fachleute entschieden ab. Dazu zählen:

  • Künstliche Weißfärbung der Bindehaut
  • Tattoos direkt auf dem Augapfel
  • Keratopigmentierung zur Veränderung der Augenfarbe

Diese Eingriffe können zu schwerwiegenden Komplikationen führen – bis hin zum teilweisen oder vollständigen Verlust des Augenlichts. In einigen Fällen ist sogar der Verlust des gesamten Auges möglich.

Was könnte beim Lidstrich-Tattoo passieren?

Mögliche Nebenwirkungen beim Lidstrich-Tattoo sind:

  • Lidschwellungen und -rötungen sind üblich und gehen meist nach Stunden bis Tagen zurück.
  • Allergische Reaktionen und Entzündungen
  • Infektionen, chemische Verätzungen oder mechanische Verletzungen, wenn unsauber oder unsachgemäß gearbeitet wurde
  • Langfristig: Trockene Augen, wenn Lidstrich-Tattoos Talgdrüsen am Lidrand schädigen, die den öligen Tränenfilm produzieren. 

Hinzu kommt, dass die Tattoo-Tinte und die Nadeln giftige Substanzen enthalten – auch, wenn sie von vertrauenswürdigen Herstellern stammen.

Risiken bei Wimpernverlängerung

Wimpernverlängerungen können diese Folgen haben:

  • Allergisches Kontaktekzem am Lidrand, meist ausgelöst durch den verwendeten Klebstoff. Es zählt zu den häufigsten, akuten Störungen, erläutert Professorin Dr. Elisabeth M. Messmer von der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München in der Mitteilung der Gesellschaft.
  • Infektiöse Entzündungen des Lidrands und der Bindehaut
  • Langfristig: Verkalkung der Wimpernbasis und Verlust der eigenen Wimpern

Messmer weist außerdem darauf hin, dass die Wimpernverlängerungen vor einer Augenoperation vorsichtshalber entfernt werden müssen, weil bei kleineren Eingriffen am Auge Hitze zur Blutstillung verwendet wird. Wimpernverlängerungen könnten sich dabei entzünden.

Wann ist es Zeit, die Augenarztpraxis aufzusuchen?

Messmer empfiehlt: „Wenn Lid- oder Augenrötung länger als wenige Tage anhalten, sollte man umgehend eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufsuchen. Das gilt auch für Schmerzen nach der Prozedur oder eine Sehbeeinträchtigung.“

Quelle: Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft

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