Vorhofflimmern erhöht bei Frauen das Demenz-Risiko

ZOU | 26.06.2023

Vorhofflimmern ist die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen. Frauen mit dieser Erkrankung entwickeln schneller geistige Beeinträchtigungen und Demenz als Männer. Dies ergab eine Studie, die auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie präsentiert wurde.

In einer Langzeitstudie mit 43.630 Erwachsenen hatten elf Prozent zu Studienbeginn Vorhofflimmern. In neuropsychologischen Tests, die in den folgenden Jahren mehrmals pro Jahr absolviert wurden, zeigte sich, dass Frauen mit Vorhofflimmern 3,4-mal häufiger Symptome für Demenz entwickelten als Frauen ohne Vorhofflimmern. Die Veränderung von normalen geistigen Fähigkeiten über milde Beeinträchtigungen hin zur Demenz verlief zudem bei Frauen mit Vorhofflimmern zudem schneller. Bei Männern waren diese Zusammenhänge nicht eindeutig nachweisbar.

„Symptome von Vorhofflimmern bei Frauen werden von Ärzten oft ignoriert oder auf Stress oder Angst zurückgeführt, sodass es über einen längeren Zeitraum unerkannt bleiben kann. Bei Männern ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es schnell diagnostiziert und behandelt wird“, sagte Dr. Kathryn Wood von der Emory University in Atlanta. Sie erklärte weiter: „Eine fehlende Diagnose bedeutet, keine oralen Antikoagulanzien zu erhalten, um Blutgerinnseln und Schlaganfällen durch Vorhofflimmern vorzubeugen. Diese Frauen haben möglicherweise Blutgerinnsel, die in kleine Blutgefäße in ihrem Gehirn gelangen, was dazu führt, dass sie allmählich ihre Gehirnfunktion verlieren und eine kognitive Beeinträchtigung entwickeln.“ Dazu komme, dass Frauen mit Vorhofflimmern seltener vorbeugende Medikamente erhalten als Männer.

Vorhofflimmern ist die häufigste Form der Herzrhythmusstörung. Sie betrifft weltweit mehr als 40 Millionen Menschen und erhöht das Risiko für einen Schlaganfall um das Fünffache.