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04.06.2025 11:54 Uhr
Ein flexibles Herz – ein fitter Geist?
Untersucht wurden Pulsfrequenzdaten von 503 Menschen mit einem Durchschnittsalter von 82 Jahren. Dabei stellten die Forschenden fest: Je variabler die nächtliche Herzfrequenz, desto besser war die geistige Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden. Eine geringe Schwankung hingegen deutete auf einen schnelleren geistigen Abbau hin.
„Eine höhere Komplexität der Pulsfrequenz ist mit einem langsameren kognitiven Abbau bei älteren Erwachsenen verbunden“, schreiben die Forschenden im Fachjournal Journal of the American Heart Association. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass ein anpassungsfähiger Herzschlag ein Zeichen für gute Gesundheit sein könnte – nicht nur körperlich, sondern auch geistig.
Das Herz als Frühwarnsystem
Warum ist das so? Ein gesundes Herz reagiert flexibel auf Veränderungen im Körper – ähnlich wie ein Läufer, der je nach Situation Tempo und Richtung anpasst. Diese Agilität signalisiert, dass der Organismus gut mit inneren und äußeren Herausforderungen umgehen kann.
„Die Komplexität der Herzfrequenz ist ein Kennzeichen gesunder Physiologie. Das Herz muss zwischen Spontaneität und Anpassungsfähigkeit balancieren und dabei innere Bedürfnisse und äußere Stressoren berücksichtigen“, erklärt der Biomedizintechniker Peng Li, einer der Autoren der Studie.
Neue Wege in der Altersforschung
Die Studie nutzte einen speziell entwickelten Algorithmus, der feinste Veränderungen erkennen kann – traditionelle Messmethoden hatten diesen Zusammenhang nicht gefunden. In Zukunft wollen die Forschenden weiter untersuchen, wie Herzgesundheit und geistiger Abbau zusammenhängen. Ziel ist es, neue Frühwarnzeichen zu identifizieren, die helfen könnten, altersbedingten Krankheiten rechtzeitig vorzubeugen.