Wer Komplimente macht, fühlt sich auch selbst besser

ZOU | 23.03.2023

Nicht nur ein Kompliment zu bekommen fühlt sich gut an – auch wer lobt, profitiert davon. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass beim Austausch von Komplimenten unter Lebensgefährten das Belohnungszentrum im Gehirn des Lobenden aktiviert wird.
Dem Liebsten ein Kompliment machen: Das fühlt sich sogar besser an, als selbst ein Kompliment zu bekommen. image.originalResource.properties.copyright

Bestimmte Regionen im Gehirn, die an der Verarbeitung von Empathie und Belohnung beteiligt sind, geraten nicht nur in Wallung, wenn ein Lob oder Kompliment eintrifft, sondern auch, wenn man selbst eine positive Nachricht an die Partnerin oder den Partner verschickt: Auch dann werden dort das Bindungshormon Oxytocin und das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Beim Versenden solcher Nachrichten waren die Gehirnregionen sogar noch aktiver als beim Empfangen von Komplimenten. Und auch eine positive Nachricht an sich selbst setzte die Belohnungsmaschinerie in Gang.

„Die Ergebnisse unserer Untersuchung liefern erste Hinweise darauf, dass liebe und wertschätzende Worte an den Partner oder die Partnerin jene Belohnungsschaltkreise im Gehirn aktivieren, die auch dann reagieren, wenn wir beispielsweise unsere Lieblingsmusik hören, ein gutes Essen genießen oder im Lotto gewinnen,“ erklärte Prof. Dr. Beate Ditzen, Direktorin des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg.

Schon vorher hatte das Team durch funktionelle MRT-Untersuchungen nachgewiesen, dass Lob und Komplimente beim Empfänger diese Hirnareale aktivieren. Bei der jetzigen Untersuchung wurde geschaut, wie sich diese Regionen verhalten, wenn man positive Textnachrichten an seinen Liebespartner schickt. Ob dasselbe auch für andere Nahestehende, Angehörige oder Arbeitskollegen gilt, muss noch weiter untersucht werden.

Quelle: DOI 10.1093/scan/nsad005