Wie Fernsehen unseren Planeten schützt

JB | 17.02.2023

Naturdokumentationen im Fernsehen könnten dazu beitragen, das Umweltbewusstsein ihrer Zuschauer zu erhöhen. Das zeigt eine Studie britischer Forscher, die in der Oxford University Press erschienen ist.
Naturdokumentationen im Fernsehen können die Menschen zu mehr Umweltschutz inspirieren. image.originalResource.properties.copyright

Die Forschenden fokussierten sich auf die BBC-Dokumentation „Green Planet“, die im Jahr 2022 von fast fünf Millionen Menschen in Großbritannien gesehen wurde. Sie zeigt eine Vielzahl von Pflanzenarten in verschiedenen Lebensräumen und hebt die Gefahren von invasiven Monokulturen und Entwaldung hervor. Anschließend ermittelten die Forschenden, ob die Dokumentation das Interesse an Pflanzen verstärkt hatte, indem sie das Online-Verhalten der Menschen zum Zeitpunkt der Sendung untersuchten.  Dazu notierten sie zuerst die Arten, die wären der Show erschienen und den Zeitraum, in dem sie zu sehen waren. Dann betrachteten sie Suchanfragen bei Google und Wikipedia vor und nach der Ausstrahlung der Episoden. Dabei fand sich ein erheblicher Effekt auf das Interesse der Nutzer an den gezeigten Pflanzenarten. 28,1 Prozent der Suchbegriffe, die im Zusammenhang mit gezeigten Pflanzen stehen, waren laut Google-Trends unter den beliebtesten Suchanfragen in der Woche nach der Ausstrahlung. Dasselbe zeigen auch die Wikipedia-Daten. Fast ein Drittel der Seiten, die Pflanzen aus Green-Planet erwähnen, zeigten erhöhte Besuchszahlen in der Woche nach der Ausstrahlung.

Joanna Kacprzyk, Hauptautorin der Studie, sagte dazu: „Wir konnten zeigen, dass Naturdokumentationen das Pflanzenbewusstsein beim Publikum steigern. Auch scheinen die Zuschauer bestimmte Pflanzenarten besonders fesselnd zu finden. Diese Pflanzen könnten genutzt werden, um Pflanzenschutz zu fördern und dem alarmierenden Verlust der Pflanzenbiodiversität entgegenzuwirken.“

Etwa 40 Prozent der Pflanzen weltweit sind vom Aussterben bedroht. Pflanzen, die für den Menschen nicht direkt nützlich sind, gelten als besonders gefährdet.

Quelle: 10.1093/aob/mcac149