Wie Forscher Jugendlichen zu mehr Schlaf verhelfen

ZOU | 06.10.2022

Jugendliche bleiben gern lange auf, weil sich ihr Tagesrhythmus natürlicherweise verschiebt. Viele von ihnen schlafen dadurch deutlich zu wenig – insbesondere die Umstellung auf das frühere Aufstehen nach den Ferien kann dann Probleme bereiten. Mit einer Kombination aus Lichttherapie und Schlafhygiene ließ sich ändern.
Vielen Jugendlichen fällt es schwer, abends früh ins Bett zu gehen. image.originalResource.properties.copyright

Für Jugendliche werden acht bis zehn Stunden Schlaf pro Nacht empfohlen, die meisten schlafen jedoch deutlich weniger. Das kann zu Unruhe, Tagesmüdigkeit sowie Stimmungs- und Konzentrationsschwankungen führen. Um dem entgegenzuwirken, haben Forscher sie an den Wochenenden morgens für 2,5 Stunden mit hellem Licht behandelt. Das sollte ihre innere Uhr dazu bringen, etwas früher wach zu werden und abends früher einzuschlafen. Zusätzlich wurden mit den Jugendlichen Methoden erarbeitet, wie sie ihre Schlafenszeiten besser in den Griff bekommen. Dadurch gingen die Teenager im Schnitt anderthalb Stunden eher schlafen, und ihre Schlafdauer verlängerte sich um etwa eine Stunde. Das führte dazu, dass die Teenager morgens wacher waren, sich besser konzentrieren konnten sowie insgesamt weniger müde und reizbar waren. Die Studienergebnisse sind in der Zeitschrift „Sleep“ veröffentlicht.

„Interessant ist, dass Jugendliche mit einem späten Tagesrhythmus ihre innere Uhr um bis zu zwei Stunden nach vorn verschoben haben“, sagte Prof. Dr. Stephanie J. Crowley vom Universitätsklinikum der Rush University in Chicago. „Teenager, die ohnehin bereits früh wach waren, mussten nicht anders ‚getaktet‘ werden. Sie brauchten nur Unterstützung, um ihre Zeit am Abend besser zu verwalten und ihre Schlafdauer zu verlängern.“ Die Expertin erläuterte weiter: „In der Pubertät verändert sich die Schlafbiologie. Die Gehirnsysteme, die den Schlaf steuern, machen es den Jugendlichen dann einfacher, abends länger wach zu bleiben. Die innere Uhr verschiebt sich auf später.“

Quelle: DOI 10.1093/sleep/zsac202