Haut, Zähne & Schönheit

Zahnarztangst wird oft nicht erkannt

ZOU  |  12.05.2025 08:55 Uhr

In einer Doktorarbeit hat sich herausgestellt, dass Zahnärzte und das Personal in Zahnarztpraxen oft Schwierigkeiten haben, Personen mit starker Zahnarztangst zu erkennen. Gleichzeitig sprechen Betroffene nur ungern über ihre Ängste und hoffen, dass das Personal von allein darauf reagiert.

Junge Frau, hat Angst vor dem Zahnarzt.
Angst vor dem Zahnarzt wird von Patienten häufig nicht kommuniziert.
© Valerii Apetroaiei/iStockphoto

Bei einer Befragung gaben Patienten ihre Zahnarztangst auf einer Skala von eins bis hundert an. Nach der Untersuchung bewerteten die behandelnden Zahnärzte und das Fachpersonal, wie ängstlich ein Patient ihrer Meinung nach war. Etwa 20 Prozent der Befragten fühlten sich beim Zahnarztbesuch sehr unwohl, etwa 0,5 Prozent hatten starke Angst. Einig waren sich beide Seiten in ihrer Einschätzung bei geringer Angst: Hier passten die Bewertungen zueinander. Aber je mehr Angst die Patienten hatten, desto stärker drifteten sie auseinander. „Wir dachten, es wäre genau das Gegenteil der Fall – dass das Personal diejenigen übersehen würde, die etwas ängstlich sind, aber diejenigen erkennt, die sehr ängstlich sind. Aber das war nicht der Fall“, sagte Markus Höglund, Zahnarzt am Zentrum für Orofaziale Medizin in Linköping (Schweden).

Menschen überspielen ihre Zahnarztangst 

Zahnärzte und Fachpersonal hatten die Erwartung, dass Patienten mit Zahnarztangst am Stress zu erkennen seien. In Befragungen berichteten Menschen mit starker Zahnarztangst jedoch oft, dass sie sich wegen ihrer Angst sehr schämten und versuchten, ihre Zahnarztangst zu verbergen. Sie wollten häufig nicht darüber sprechen, hofften aber gleichzeitig, dass die Zahnärzte sie trotzdem verstehen würden.

Ein Fragebogen hilft, Ängste zu erkennen 

Höglund folgert in seiner Doktorarbeit daraus, dass eine Methode zur Erkennung von Zahnarztangst für beide Seiten hilfreich sei. Er hat einen bereits vorhandenen Erfassungsbogen mit fünf Fragen ins Schwedische übersetzt und validiert. Er enthält fünf Fragen, die eine genaue Erfassung der Zahnarztangst ermöglichen. „Das kann eine gute Grundlage für ein Gespräch vor der Untersuchung sein. Es gibt wirksame Methoden zur Bewältigung von Zahnarztangst, und Zahnärzte sind in diesem Bereich gut geschult“, sagte Höglund.

Die fünf Fragen stammen aus der “Modified Dental Anxiety Scale (MDAS)”, einem international anerkannten Fragebogen zur Erfassung von Zahnarztangst. Sie lauten:

  1. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie morgen einen Zahnarzttermin hätten?
  2. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie im Wartezimmer aufgerufen werden?
  3. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie morgen Ihre Zähne reinigen lassen müssten?
  4. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie morgen einen Zahn gebohrt bekommen müssten?
  5. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie morgen eine lokale Betäubungsspritze in Ihr Zahnfleisch erhalten müssten?
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