Die Computerspielsucht wurde als „Gaming Disorder“ in den Krankheitskatalog der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgenommen. Damit stellt sich die Frage danach, was noch als normal zu betrachten ist und wann es krankhaft wird. Forscher der Universität Ulm haben einen ersten psychologischen Online-Test entwickelt und an mehr als 550 Studenten erprobt.
Die Untersuchung unter den Studenten ergab, dass sie durchschnittlich zwölf Stunden pro Woche spielten, etwa die Hälfte davon am Wochenende. 36 Teilnehmer (6,4 Prozent) hatten aufgrund ihres Spielverhaltens größere Schwierigkeiten im Alltag und könnten somit die Diagnosekriterien der WHO erfüllen. Als gefährdet gilt, wer über ein Jahr hinweg Schwierigkeiten mit der Kontrolle des Spielverhaltens hat, sowie das Computerspiel anderen Aktivitäten vorzieht, auch wenn dies Familienleben, Ausbildung oder Arbeit beeinträchtigt.
Nach dem Testlauf zog Prof. Christian Montag von der Universität Ulm eine positive Bilanz: „Der Gaming Disorder Test scheint geeignet, um die Häufigkeit und – in Kombination mit anderen Fragebögen – auch Effekte der Computerspielsucht in großen, kulturübergreifenden Gruppen nach den vorgeschlagenen WHO-Kriterien festzustellen.“
Getestet wurde das Verfahren an Studierenden im Alter von durchschnittlich 23 Jahren aus Großbritannien und China. Der Test steht nun auch der Allgemeinheit unter www.gaming-disorder.org zur Verfügung. Damit kann man eine Selbsteinschätzung vornehmen und an einer der bislang größten Untersuchungen zu exzessivem Computerspiel teilnehmen.
ZOU
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