10 Jahre länger leben durch Ernährungsumstellung

ZOU | 09.02.2022

Junge Erwachsene, die mit 20 Jahren von einer typisch westlichen Ernährung mit viel Zucker, Weißmehl, rotem Fleisch und Fast Food zu einer gesünderen Ernährung wechseln, könnten ihre Lebenserwartung um mehr als ein Jahrzehnt steigern. Selbst ältere Erwachsene können noch mehrere Jahre hinzugewinnen, indem sie sich besser ernähren.
Wer sich schon in jungen Jahren gesund ernährt, kann Forschern zufolge viele zusätzliche Lebensjahre gewinnen. image.originalResource.properties.copyright

Der Wechsel zu einer gesünderen Ernährung bringt im Alter von 20 Jahren einen beträchtlichen Gewinn an Lebenserwartung, wie Forscher der Universität Bergen in Norwegen berechnet haben: Frauen in den USA würden durchschnittlich knapp elf und Männer sogar 13 Jahre länger leben. Am meisten nützt der Verzehr von mehr Hülsenfrüchten, er schlägt mit einem Plus von 2,2 (Frauen) bzw. 2,5 Jahren (Männer) zu Buche, gefolgt von Vollkornprodukten und Nüssen. Weniger rotes und verarbeitetes Fleisch lässt die Lebenserwartung bei Frauen um jeweils 1,6 und bei Männern um 1,9 Jahre steigen. Wer die Ernährung erst im Alter von 60 Jahren umstellt, gewinnt immerhin noch durchschnittlich acht (Frauen) bis knapp neun Jahre (Männer) an Lebenszeit – sogar bei 80-Jährigen kämen im Schnitt noch 3,4 Jahre hinzu. Dies berichten Forscher in dem Fachmagazin „PLOS Medicine“.

Das wissenschaftliche Berechnungstool, der Food4HealthyLife-Rechner, haben die Forscher auch online veröffentlicht, sodass jeder selbst ausrechnen kann, wie viele Lebensjahre er durch eine veränderte Ernährung gewinnen könnte.

Die Ernährung ist für die Gesundheit sehr wichtig: Schätzungen zufolge kommt es durch ernährungsbedingte Risikofaktoren jährlich zu 11 Millionen Todesfällen. „Das Verständnis des gesundheitsfördernden Potenzials verschiedener Lebensmittelgruppen könnte Menschen in die Lage versetzen, realisierbare gesundheitliche Fortschritte zu erreichen“, schreiben die Autoren. Sie empfehlen den Food4HealthyLife-Rechner als nützliches Werkzeug für Ärzte, politische Entscheidungsträger und Laien, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Ernährungsweisen und ‑entscheidungen zu verstehen.

Quelle: DOI journal.pmed.1003889