1. Blutzucker öfter messen
Hohe Temperaturen beschleunigen den Stoffwechsel. Das kann vor allem für insulinpflichtige Diabetiker gefährlich werden, weil das gespritzte Insulin schneller wirkt als üblich. Dadurch steigt das Risiko für eine Unterzuckerung. Diabetiker messen daher den Blutzucker im Sommer am besten häufiger als sonst und haben für den Notfall immer Kohlenhydrate parat: zum Beispiel Traubenzucker, Rosinen oder zuckerhaltigen Saft. Zittern, Herzrasen, Sehstörungen oder Konzentrationsschwäche können auf eine Unterzuckerung hinweisen.
2. Medikamente kühl lagern
Viele Arzneimittel vertragen Hitze nicht. Insulin, Pumpe, Pens und Blutzucker-Messstreifen dürfen nicht über 25 Grad Celsius gelagert werden, ansonsten verlieren sie ihre Wirksamkeit. Daher ist es empfehlenswert, die Medikamente vorübergehend im Kühlschrank zu lagern. Wer unterwegs ist, transportiert seine Utensilien am besten in einer Kühltasche. Dabei den Kühlakku in ein Handtuch wickeln. Friert Insulin ein, verliert es ebenfalls seine Wirkung. Für Insulin-Pens gibt es auch spezielle Kühltaschen. Pen und Kühltasche können mit einer ärztlichen Bescheinigung auch im Handgepäck auf Flugreisen mitgenommen werden.
3. Ausreichend trinken und essen
Bei hohen Temperaturen gilt es, ausreichend zu trinken. Empfehlenswert: mindestens zwei Liter pro Tag. Am besten eignen sich Mineralwässer, Früchte- oder Kräutertees, die gekühlt lecker schmecken. Auch ohne Durstgefühl sollte regelmäßig getrunken werden. Bei chronischen Nierenerkrankungen gilt das allerdings nicht pauschal.
Wer beim Messen einen zu hohen Blutzucker feststellt, muss besonders viel Flüssigkeit zu sich nehmen. In diesem Fall verliert der Körper mehr Flüssigkeit, weil er den Zucker über die Nieren ausscheidet. Auch wenn bei großer Hitze der Appetit nachlässt, gilt: Am besten über den Tag verteilt zumindest kleine Portionen essen. Sonst droht bei Diabetikern leichter ein Zuckertief.
4. In Bewegung bleiben – bei angepasstem Tagesrhythmus
Weil sich Bewegung positiv auf den Blutzucker auswirkt, ist eine Sportpause im Sommer für Diabetiker nicht sinnvoll. Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius lassen es Fitness begeisterte jedoch am besten ruhig angehen. Das heißt: Nicht am Limit trainieren und Pensum herunterfahren. Es empfiehlt sich, die Trainingseinheit auf die Morgen- oder Abendstunden zu legen.
Beim Schwimmen besteht laut dem Deutschen Diabetes Zentrum besteht ein hohes Risiko, Unterzuckerung nicht zu bemerken, da Adrenalin ausgeschüttet wird. Das kann typische Unterzuckerungssymptome wie Zittern, Herzklopfen oder Unruhe überdecken. Allerdings ist das Wasser bei den Temperaturen sehr angenommen, auch, weil Schweißausbrüche nicht so wahrgenommen werden. Was Sie beim Tauchen mit Diabetes beachten sollten, können Sie hier lesen.
5. Vorsicht bei Alkohol
Für Diabetiker eignet sich Alkohol nicht in jeder Form und natürlich nur in Maßen, weil er den Blutzuckerspiegel beeinflusst und mitunter gefährliche Zuckertiefs auslöst. Das gilt vor allem, wenn man auf nüchternen Magen oder nach dem Sport trinkt, weil dann die Glukosespeicher leer sind. Gegen ein Gläschen trockenen Wein, Sekt oder Bier ist in der Regel jedoch nichts einzuwenden. Liebliche Weine, Liköre und Cocktails bieten sich weniger an, weil sie zusätzlich viele Kohlenhydrate
enthalten.
6. Nicht barfuß laufen
Diabetes kann auch Nervenschädigungen hervorrufen. Bei den heißen Temperaturen heizt sich auch der Boden gefährlich auf. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollten Sie besser bei Nervenschädigungen an den Füßen (periphere Polyneuropathie) im Sommer Schuhe tragen.