Bestimmte Polyphenole aus Ahorn können die Anheftung von Kariesbakterien im Zahnbelag verhindern. Das berichtet ein Forschungsteam im Fachblatt Microbiology Spectrum. Doch wie kam das Team darauf, dass ein Baum gegen Karies schützen könnte? Die Erkenntnis war Nebenprodukt der Forschung zur Bekämpfung von Bakterien, die Lebensmittelinfektionen hervorrufen. Dabei machte das Forschungsteam auf ihrer Suche nach Wirkstoffen die Beobachtung, dass bestimmte Krankheitserreger oft auf Holz wuchsen, aber nicht auf Ahorn.
Auf der Suche nach dem Grund dafür stießen sie auf Ahorn-Polyphenole, die die Anheftung der Krankheitserreger und die Bildung von Belägen hemmten. Sie identifizierten auch den Mechanismus dahinter: Ein Enzym verschafft den Erregern die Fähigkeit, sich anzuheften. Wird es durch Ahorn-Polyphenole blockiert, haben die Bakterien keine Chance mehr.
Auch die Bildung von Zahnbelag wird gehemmt
Auch der Karieserreger Streptococcus mutans hat dieses Enzym. Im Labor stellte sich heraus: Ein Polyphenol namens Epicatechingallat hemmte die Bildung von Zahnbelag auf künstlichen Zähnen und Zahnschmelz am besten. Dadurch konnten sich die Kariesbakterien nicht festsetzen.
Für kleine Kinder geeignet
Epicatechingallat ist kein seltener Stoff: Er kommt ebenfalls in grünem und schwarzem Tee vor, sogar in höheren Mengen als im Ahornsaft. In Dentalprodukten würde es Karies vorbeugen, indem es die Bildung von Zahnbelag hemmt. Das könnte die bisherigen Ansätze – die Härtung des Zahnschmelzes durch Fluorid und die Beseitigung von Bakterien durch desinfizierende Substanzen – ergänzen. Da Epicatechingallat ungiftig ist, können es auch kleine Kinder, die Mundpflegeprodukte häufig noch verschlucken, ohne schädliche Nebenwirkungen verwenden.
Quelle: DOI 10.1128/spectrum.00693-25