Arcturus: Rollt aus Indien eine neue Corona-Welle an?

ZOU | 24.03.2023

Momentan ist es ruhig um Corona geworden, aber möglicherweise trügt der Schein: Ein indischer Mediziner warnte kürzlich auf Twitter vor einer neuen Omikron-Variante namens XBB.1.16 alias Arcturus, die derzeit zu vielen Erkrankungen führt.
In Indien führt eine neue Omikron-Variante zu sprunghaft ansteigenden Erkrankungszahlen. image.originalResource.properties.copyright

Am 17.März auf Twitter warnte der indische Mediziner Vipin M. Vashishtha vom Mangla Hospital in Binjor: „Alle Augen sollten auf Indien gerichtet sein! Wenn es XBB.1.16 alias Arcturus gelingt, die ‚robuste‘ Bevölkerungsimmunität in Indien zu unterwandern […], dann muss sich die ganze Welt ernsthaft Sorgen machen!“

Grund für die alarmierende Nachricht sind steigende Infektionszahlen in Indien: Innerhalb von zwei Wochen haben sie sich durch die Omikron-Untervariante XBB.1.16 mit Spitznamen Arcturus fast verdreifacht. Die Variante XBB ist aus zwei BA.2-Untervarianten entstanden, die untereinander Genabschnitte ausgetauscht haben. XBB.1.16 ist eine von derzeit 25 bekannten XBB-Untervarianten, die weltweit auf dem Vormarsch sind und die bisherigen Omikron-Varianten BA.5 und BA.2 schon fast vollständig verdrängt haben.

Experten machen sich wegen der XBB.1.16-Untervariante Sorgen, weil sie über Mutationen verfügt, die dafür sorgen könnten, dass sie die durch bisherige Erkrankungen und Impfungen erzeugte Immunität unterwandern. Außerdem scheint sich XBB.1.16 schneller zu vermehren als andere XBB-Untervarianten.

Bisher deutet aber zumindest nichts darauf hin, dass die Erkrankung durch XBB.1.16 schwerer verläuft oder mehr Krankenhauseinweisungen erfordert als andere XBB-Varianten. Wie sich die Lage weiterentwickelt und ob die Warnung berechtigt ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Neben Indien wurden weitere Infektionen mit der XBB.1.16-Untervariante in den USA,  Brunei, Singapur, Österreich, dem Vereinigten Königreich, Australien, Japan, Südkorea, Dänemark, Italien, Irland und Kanada gefunden. In Deutschland gab es bisher zwei bekannte Fälle.