Atemaussetzer: Die meisten ahnen nichts davon

ZOU | 29.05.2023

Laut einer Studie in „ERJ Open Research“ könnte etwa jeder fünfte Mensch eine obstruktive Schlafapnoe haben, aber nur bei einem Bruchteil der Betroffenen wurde die Erkrankung diagnostiziert. Entsprechend sind nur wenige in Behandlung.
Auch Frauen können von Schlafapnoe betroffen sein. Bei ihnen wird sie tendenziell noch seltener diagnostiziert als bei Männern. image.originalResource.properties.copyright

Eine Befragung von 20.151 Erwachsenen in Frankreich ergab, dass 20,2 Prozent der 18- bis 69-Jährigen Anzeichen einer obstruktiven Schlafapnoe zeigen. Es waren aber nur 3,5 Prozent der Befragten deshalb in Behandlung. Bei Männern trat obstruktive Schlafapnoe häufiger auf, wenn sie älter waren, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hatten, sozioökonomisch schlechter gestellt oder weniger körperlich aktiv waren. Auch bei Rauchern und Menschen mit Anzeichen von Depression kamen Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer vermehrt vor. Bei Frauen war die Wahrscheinlichkeit, dass eine obstruktive Schlafapnoe undiagnostiziert blieb, noch höher als bei Männern.

Dr. Pauline Balagny von der Universität Paris-Cité sagte: „Wir wissen, dass obstruktive Schlafapnoe ein großes Gesundheitsrisiko darstellt. Aber wenn bei Patienten die Erkrankung diagnostiziert wird, können sie Behandlungen und Ratschläge erhalten, um das Risiko zu senken. Unsere Studie legt nahe, dass obstruktive Schlafapnoe häufig vorkommt, die meisten Betroffenen jedoch nicht wissen, dass sie an dieser Erkrankung leiden.“

Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe schnarchen oft laut, ihre Atmung setzt zwischendurch aus und sie wachen möglicherweise wiederholt auf. Dies führt zu Tagesmüdigkeit und kann das Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes erhöhen. Abhilfe können Behandlungen und Änderungen des Lebensstils schaffen.

Quelle: DOI 10.1183/23120541.00053-2023