Baby & Familie

Blasenentzündung: Selbst behandeln oder zum Arzt?

03.07.2019

Häufiger Harndrang, Schmerzen im Unterleib und Brennen beim Wasserlassen: Das sind eindeutige Anzeichen für eine Blasenentzündung. Jede dritte Frau ist ein oder mehrmals in ihrem Leben betroffen, Männer erkranken seltener daran. Apothekerin Uta Ense erklärt, wie die Infektion entsteht, welche Mittel helfen und wann Betroffene zum Arzt gehen sollten.

Eine Blasenentzündung lässt sich auch mit rezeptfreien Medikamenten behandeln.
Viel trinken, eine Wärmflasche und ausruhen: Manchmal ist bei einer Blasenentzündung kein Antibiotikum notwendig.
© nensuria/iStockphoto

Eine Blasenentzündung wird meist durch Bakterien ausgelöst, seltener durch Viren, Parasiten oder Pilze. „Nicht jedes Brennen in den Harnwegen ist ein unmittelbarer Grund zur Sorge. Treten aber Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit oder Blut im Urin auf, ist es wichtig, rasch zum Arzt zu gehen, um schwerwiegende Folgesymptome zu vermeiden“, warnt Ense. Gleiches gelte, wenn die Patienten Schmerzen in den Flanken verspüren: Dies sei ein Anzeichen, dass Bakterien bereits in die Niere aufgestiegen sind und dort eine Entzündung verursacht haben. Auch sollten Männer, Schwangere und Kinder unter 12 Jahren sollten beim Verdacht einer Blasenentzündung einen Arzt aufsuchen.

Selbstmedikation oder Arztbesuch?

Unkomplizierte Blasenentzündungen mit leichten Beschwerden können zunächst mit Hausmitteln und rezeptfreien Medikamenten behandelt werden. Die wohl wichtigste Verhaltensregel: Viel trinken, idealerweise zwei bis vier Liter täglich, rät Ense Spezielle Blasen- und Nierentees aus der Apotheke sind hierfür gut geeignet. Auch sollten Erkrankte den häufigen Harndrang nicht unterdrücken und die Blase möglichst oft vollständig entleeren. So werden Erreger ausgeschwemmt und die Harnwege gereinigt. Außerdem empfiehlt Emse, den Becken- und Nierenbereich mit einer heißen Wärmflasche vor dem Auskühlen zu schützen und auch die Füße warm und trocken zu halten. In der Apotheke gibt es außerdem wassertreibende Arzneimittel wie <link https: www.aponet.de wissen heilpflanzenlexikon heilpflanzen-a-z goldrutenkraut.html>Goldrutenkraut, <link https: www.aponet.de wissen heilpflanzenlexikon heilpflanzen-a-z birkenblaetter.html>Birkenblätter, <link https: www.aponet.de wissen heilpflanzenlexikon heilpflanzen-a-z schachtelhalm.html>Schachtelhalmkraut, <link https: www.aponet.de wissen heilpflanzenlexikon heilpflanzen-a-z brennnessel.html>Brennesselkraut-oder -blätter sowie Orthosiphonblätter. Einige dieser pflanzlichen Mittel wirken zudem leicht krampflösend und entzündungshemmend. <link https: www.aponet.de wissen heilpflanzenlexikon heilpflanzen-a-z baerentraubenblaetter.html>Bärentraubenblätter desinfizieren die Harnwege und können in Form von Tee, Tabletten oder Dragees eingenommen werden. Allerdings sollte die Anwendung nicht länger als eine Woche erfolgen. Schwangere, Stillende und Kinder sollten keine Bärentraubenblätter-Präparate einnehmen.

Zusätzlich können schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente wie beispielsweise <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis ibuprofen.html>Ibuprofen oder <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis paracetamol.html>Paracetamol eingenommen werden. „Die medizinische Forschung empfiehlt heutzutage, bei unkomplizierten Harnwegsinfekten zunächst auf Antibiotika zu verzichten, um so das Risiko einer Resistenzentwicklung der betreffenden Bakterien möglichst gering zu halten.“, sagt Ense. Wenn die typischen Anzeichen am dritten Tag noch immer vorhanden sind oder stetig schlimmer werden, ist jedoch ein Arztbesuch ratsam. Dasselbe gilt, wenn die Blasenentzündungen regelmäßig auftreten.

Vorbeugen: Übertriebende Hygiene vermeiden

In den meisten Fällen ist das Bakterium „Escherichia coli“ der Auslöser für eine Blasenentzündung. Es ist ein wichtiger Teil der natürlichen Darmflora und kann bei Frauen durch eine falsche Reinigungstechnik nach dem Stuhlgang in die Harnwege gelangen. Deshalb wichtig: nach dem Toilettengang immer von vorn nach hinten wischen. Eine gesunde Vaginalflora stellt ebenfalls eine natürliche Barriere gegen Krankheitserreger dar. Übermäßige Intimhygiene bringt diese aus dem Gleichgewicht: „Bei der Intimpflege sollte gänzlich auf Seifen verzichtet werden, um das natürliche Schutzmilieu nicht zu schädigen. Am schonendsten ist die Reinigung mit klarem Wasser“, klärt Apothekerin Ense auf.

Zudem treten Harnwegsinfektionen häufiger nach Geschlechtsverkehr auf, insbesondere bei der Verwendung von Diaphragmen und Spermiziden, da diese die Bakterien im Intimbereich beeinflussen. Daher ist es ratsam, direkt nach dem Sex auf die Toilette gehen, um Bakterien direkt wieder aus der Blase zu spülen.

AK Bremen/NK

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