Bluthochdruck-Therapie beugt Demenz vor

ZOU | 03.11.2022

Eine Studie mit über 28.000 Menschen weltweit hat den bisher stärksten Beweis dafür erbracht, dass eine Senkung des Blutdrucks die Wahrscheinlichkeit einer Demenz im späteren Leben verringert.

Insgesamt 28.008 Personen mit Bluthochdruck im Alter von durchschnittlich 69 Jahren aus 20 Ländern nahmen an der Studie teil. Sie wurden im Schnitt etwas mehr als vier Jahre lang beobachtet. Die Behandlung von Bluthochdruck senkte die Wahrscheinlichkeit einer Demenz deutlich, berichtet die Forschungsgruppe im „European Heart Journal“.

„Unsere Ergebnisse weisen auf eine weitgehend lineare Beziehung zwischen der Blutdrucksenkung und einem geringeren Demenzrisiko hin – unabhängig davon, welche Art von Behandlung angewendet wurde“, sagte Prof. Dr. Ruth Peters von der Universität Sydney. „Unsere Studie liefert den bislang besten Beweis dafür, dass eine blutdrucksenkende Behandlung über mehrere Jahre das Demenzrisiko senkt, und wir haben keine Hinweise auf Schäden gesehen.“ Nicht klar sei jedoch aktuell,  ob eine zusätzliche Blutdrucksenkung bei Menschen mit guter Blutdruckkontrolle oder ein früherer Behandlungsbeginn im Leben das langfristige Demenzrisiko verringern würde.

Da es für die häufigsten Demenzformen nach wie vor keine Medikamente gibt, mit denen sich die Ursachen bekämpfen lassen, sind diese Ergebnisse für die Vorbeugung von Demenz von großer Bedeutung. „Die leicht verfügbare Behandlung zur Senkung des Blutdrucks gehört derzeit zu den besten Möglichkeiten zur Bekämpfung dieser heimtückischen Krankheit“, so Peters.

Hohen Blutdruck zu senken, hat für die Gesundheit noch weitere Vorteile: Das Risiko für Nierenschäden, Durchblutungsstörungen und gefährliche Herz-Kreislauf-Ereignisse wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sinkt, wenn der Blutdruck in einem gesunden Bereich liegt.

Quelle: DOI 10.1093/eurheartj/ehac584