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Coronavirus: Lüften, ohne zu frieren

LR/NK  |  07.12.2020

Bei der Übertragung des neuartigen Coronavirus spielen Aerosole eine große Rolle. Dabei handelt es sich um winzige flüssige Partikel aus dem menschlichen Atem, die über Stunden in der Raumluft schweben können. Lüften ist daher besonders wichtig, um das Risiko einer Ansteckung zu mindern. Mit drei Tipps funktioniert das auch bei Kälte gut.

Frau steht mit dickem Wollpullover am Fenster und öffnet die Vorhänge.
Experten empfehlen aktuell, Innenräume so oft wie möglich zu lüften. Auf diese Weise lässt sich das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus senken.
© show999/iStockphoto

Lüften hat in der kalten Jahreszeit seine Tücken, denn innen soll es schließlich gemütlich und warm bleiben. Wozu überhaupt lüften, wenn doch schon Plexiglasscheiben, Mindestabstände und ein Mund-Nasen-Schutz das Coronavirus fernhalten? „Diese Maßnahmen allein reichen in geschlossenen Räumen tatsächlich nicht aus. Nur durch zusätzliche Lüftung kann man das Risiko für eine Infektion deutlich senken“, sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin beim AOK Bundesverband.

In Herbst und Winter, wenn die Menschen am liebsten drinnen bleiben, nimmt die Menge an Krankheitserregern in der Raumluft besonders schnell zu. Deshalb hält man sich am besten nicht zu lange in menschengefüllten Räumen auf. Durch Husten, Niesen, aber auch schon durch Sprechen oder Atmen können sich die winzigen Erreger des Coronavirus mehrere Meter weit im Raum verteilen und dort noch stundenlang ansteckend sein. Je kleiner der Raum und je mehr Personen sich darin befinden, desto wichtiger ist es, ausreichend zu lüften. Dies gilt sowohl zu Hause als auch beispielsweise in Klassenzimmern, Büro-, Seminar-, oder Veranstaltungsräumen.

Doch wie lüftet man am effektivsten, um das Coronavirus aus den Räumen zu bekommen? Dazu drei Tipps:

  1. Am besten ist das sogenannte Querlüften: Hierzu öffnet man das Fenster weit, zeitgleich mit einem gegenüberliegenden Fenster oder einer gegenüberliegenden Tür. Auf diese Weise entsteht ein Durchzug, der die verbrauchte Luft schnell gegen frische Luft austauscht. Vorteil in der kalten Jahreszeit: Es reichen schon kurze Zeiträume von drei bis fünf Minuten für einen ausreichenden Luftaustausch, da durch den großen Temperaturunterschied zwischen innen und außen stärkere Luftbewegungen entstehen als beispielsweise im Sommer. So werden Krankheitserreger schneller nach draußen transportiert, und die Räume kühlen nicht so schnell aus.
  2. Die zweitbeste Variante ist das klassische Stoßlüften: Dazu öffnet man das Fenster einige Minuten weit. Der Luftaustausch dauert hier etwas länger als beim Querlüften. Ein gekipptes Fenster allein ist keine gute Alternative, da der Raum nicht genug durchlüftet wird.
  3. Außerdem wichtig: in regelmäßigen Abständen lüften. „Räume müssen alle 20 Minuten für mindestens drei bis zehn Minuten stoßgelüftet werden, damit sich die Aerosole nicht verteilen können", sagt Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft.

Wann eine Frischluftzufuhr nötig ist, lässt sich auch mithilfe von sogenannten CO2-Ampeln ermitteln. Dabei messen Detektoren den Gehalt an Kohlenstoffdioxid, also CO2, in der Raumluft. "Wenn die Luft viel CO2 enthält, kann man davon ausgehen, dass auch viele, möglicherweise infektiöse Aerosole in der Luft hängen", so Medizinerin Eymers.

Entsprechende Geräte sind jedoch kostspielig und eignen sich vor allem für große, gut besuchte Räume. Eine andere, ebenfalls mit Investitionen verbundene Lösung ist der Einbau einer Lüftungsanlage. Dabei kommt es darauf an, dass eine solche Anlage auf Umluft, also auf die erneute Zufuhr von verbrauchter Raumluft, verzichtet oder einen hochleistungsstarken Schwebstofffilter besitzt.

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