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Coronavirus ist im Sommer 40 Prozent weniger ansteckend

PZ/NK  |  23.06.2021

Der saisonale Effekt auf die Verbreitung von dem Coronavirus SARS-CoV-2 wurde bislang offenbar deutlich unterschätzt: Forscher der Universität Oxford kommen zu dem Schluss, dass das Virus im Sommer 40 Prozent weniger ansteckend ist als im Winter.

Gruppe von Freunden draußen auf einer Picknickdecke.
Im Sommer werden Treffen mit Freunden oft nach draußen verlegt. Das trägt dazu bei, dass sich das Coronavirus nicht so einfach ausbreiten kann.
© ViewApart/iStockphoto

In Deutschland sinken und sinken die Corona-Inzidenzen. Eine Ursache für den starken Rückgang ist vermutlich die Wetterveränderung in den vergangenen Wochen. Das legt zumindest eine noch ungeprüfte Untersuchung nahe, die Forschende um Tomas Gavenciak von der Universität Oxford nun auf dem Preprint-Server „MedRxiv“ veröffentlicht haben. Während bei anderen Viren, die Atemwegserkrankungen verursachen, ein saisonaler Effekt mit einer stärkeren Verbreitung im Herbst und Winter bereits bekannt ist, war dies bei SARS-CoV-2 noch nicht gut untersucht.

Das Team um Gavenciak wertete Daten des gesamten Jahres 2020 aus 143 europäischen Regionen aus, um den Zusammenhang zwischen der Jahreszeit und den Corona-Ansteckungen zu ermitteln. Die Effekte von Distanzierungsmaßnahmen wurden dabei herausgerechnet. Wie die Forscher berichten, sank die Ansteckungsgefahr vom Höhepunkt des Winters bis zum Höhepunkt des Sommers um 42,1 Prozent. Demnach wäre der saisonale Effekt deutlich stärker als bislang vermutet.

Auf was genau der Effekt zurückgeht, sei schwer zu sagen, heißt es in der Publikation: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und UV-Strahlung können die Virusstabilität, aber auch die Empfänglichkeit des Wirts und dessen Immunreaktionen beeinflussen. Zudem seien Verhaltensänderungen bei wärmeren Temperaturen und soziale Faktoren wie Schulferien mit einzubeziehen.

Die Autoren betonen, dass ihre Ergebnisse nicht im Widerspruch zu beobachteten Ausbrüchen im Sommer oder in den Tropen stünden. Trotz des errechneten Effekts könne sich das Coronavirus auch im Sommer und in konstant warmen Regionen vermehren.

DOI: 10.1101/2021.06.10.21258647v1

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