Covid-19: Wie gefährlich ist die Lambda-Variante?

Dr. Karen Zoufal | 10.08.2021

Studienergebnisse aus Japan schüren Verunsicherung: Die neue Lambda-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 scheint ansteckender zu sein und obendrein den Impfschutz stärker zu unterwandern als andere Varianten. Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und deutsche Immunologen geben dagegen Entwarnung.
In vielen Teilen der Welt breiten sich Mutationen des Coronavirus aus, die andere Varianten verdrängen. image.originalResource.properties.copyright

Die Lambda-Variante wurde im Dezember 2020 erstmals in Peru entdeckt und ist vor allem in Südamerika auf dem Vormarsch. Forscher aus Japan haben Mutationen in dieser Variante ausgemacht, die dazu führen, dass das Virus ansteckender ist und die eine durch Impfungen hervorgerufene Immunantwort unterwandern könnten.

Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Variante andere Virustypen verdrängen wird, denn auch bei der Epsilon-Variante aus Kalifornien wurden ähnlich Mutationen festgestellt – diese Variante hat sich aber nicht übermäßig in der Bevölkerung ausgebreitet. Ähnlich ist es bei der Lambda-Variante: Derzeit lässt sich keine verstärkte Ausbreitung feststellen, und in Peru wurde sie bereits von der Gamma-Variante verdrängt.

Auch hinsichtlich der theoretischen Resistenz der Lambda-Variante gegenüber den Impfstoffen bleiben Experten gelassen: Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, wies darauf hin, dass die Lambda-Variante zwar dem Impfschutz ein Stück weit entkommen könne, jedoch nicht so stark wie die Delta-Variante, die offiziell als „besorgniserregend“ eingestuft wurde. Er hält die Aussage der japanischen Forscher, die Variante sei immunresistent, „schlicht für falsch“ und für eine Überinterpretation: Laborversuche können diesbezüglich zwar Anhaltspunkte geben, ihre Ergebnisse stimmen aber nicht zwingend mit dem tatsächlichen Pandemiegeschehen überein.