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Depressionen bei Kindern werden unterschätzt

ZOU  |  16.03.2023

Die Kindheit verläuft oft nicht so unbeschwert wie angenommen: Laut Stiftung Kindergesundheit macht mindestens jedes zehnte Kind bis zum 18. Geburtstag eine depressive Phase durch. Dies ist manchmal nicht leicht zu erkennen.

Kind, schaut bedrückt auf den Boden.
Bei Kindern zeigt sich eine Depression beispielsweise auch durch häufiges Bauch- oder Kopfweh, schlechten Schlaf und Niedergeschlagenheit.
© SinanAyhan/iStockphoto

Die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. med. Katharina Bühren sagte: „Depressive Symptome bei Kindern und Jugendlichen sind häufiger, als Eltern annehmen. Auch ernste Symptome einer Depression wie Freudlosigkeit oder Niedergeschlagenheit werden bei Kindern im Teenageralter häufig als eine Phase fehlinterpretiert, die zur Pubertät gehört.“  Dabei hat Corona hat die Situation noch verschärft: „Gerade in den letzten Jahren ist die Zahl neudiagnostizierter depressiver Störungen deutlich angestiegen.“

Eine Depression sollte immer ernst genommen werden. Für Eltern und Nahestehende ist es unter Umständen aber schwierig, Anzeichen von Depression richtig zu deuten und vom normalen Verhalten abzugrenzen. Sie unterscheiden sich zudem nach dem Alter:

  • Kleinkinder bis 3 Jahre sind bei einer Depression häufig still und zurückhaltend und haben keine Lust zu spielen. Es kommt aber auch vor, dass sich die Depression durch Unruhe, Weinen, Schreien, ständiges Wiederholen von Bewegungen und schlechtes Essen und Schlafen äußert.
  • Im Alter von 3 bis 6 Jahren zeigt sich eine Depression oft in der Mimik, die Kinder sind bedrückt, freuen sich wenig, bewegen sich ungern, schlafen und träumen schlecht und haben Kopf- oder Bauchweh.
  • Im Alter von 7 bis 13 Jahren sind die Kinder leicht gereizt, lustlos, unkonzentriert und in gedrückter Stimmung. Sie zweifeln an sich selbst, fallen in der Schule ab und äußern möglicherweise Selbstmordgedanken.
  • Jugendliche von 14 bis 18 Jahren ziehen sich bei einer Depression zurück, grübeln viel, fühlen sich leer und lustlos. Stimmungsschwankungen, wenig Appetit und körperliche Beschwerden kommen oft hinzu. In diesem Alter sind Selbstmordgedanken gefährlich: Nach Verkehrsunfällen sind Selbsttötungen in diesem Alter die häufigste Todesursache.

Rat finden Betroffene und Angehörige unter anderem hier:

  • „Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche“: Tel. 116 111
  • „Nummer gegen Kummer für Eltern“: Tel. 0800-111 0 550
  • Telefonseelsorge (evangelisch 0800-111 0 111, katholisch 0800-111 0 222)
  • im Notfall bei der Polizei (110) oder dem Rettungsdienst (112)

Eine umfangreiche Liste von Hilfsangeboten bietet die Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention unter www.suizidprophylaxe.de.

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