Apotheker Christian Engel
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16.05.2024
Die Wirkung von Gliflozinen, auch SGLT-4-Hemmer genannt, kann man sich ganz gut vorstellen. Sie setzen an der Niere an. Hier wird normalerweise bis zu einer gewissen Menge der Zucker aus dem Urin zurück ins Blut aufgenommen, damit er dem Körper nicht verloren geht. Gliflozine hemmen diesen Wiederaufnahmemechanismus und sorgen dafür, dass der Zucker mit dem Urin ausgeschieden wird. Das Ergebnis: Der Blutzucker sinkt und der Patient nimmt in der Regel etwas ab.
Studien der vergangenen Jahre konnten überdies zeigen, dass Gliflozine noch mehr können. Sie senken den Blutdruck leicht und wirken positiv auf die Herzgesundheit. Außerdem schützen sie die Nieren. Mittlerweile werden einige Präparate aus dieser Wirkstoffgruppe deshalb auch bei Herzschwäche oder bei beginnender Niereninsuffizienz verschrieben. Menschen mit Diabetes, die unter Herz- oder Nierenproblemen leiden, könnten von Gliflozinen also zusätzlich profitieren. Am besten besprechen Sie mit dem Arzt, ob die Medikamente für Sie infrage kommen.
Die Wirkstoffgruppe bietet sich auch als Alternative zu dem blutzuckersenkenden Medikament Metformin an, wenn dieses schlecht vertragen wird. Wenn man bei Metformin nach der Einstellungsphase etwa immer noch Magen-Darm-Probleme feststellt, kann in Rücksprache mit dem Arzt eine Dosisreduktion helfen oder die Umstellung auf beispielsweise Gliflozine.