Der Eiweißstoff Uromodulin wird mit dem Urin ausgeschieden. Eine erhöhte Konzentration an Uromodulin kann zu Bluthochdruck und Nierenschäden führen. Das entdeckte ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Professor Dr. Olivier Devuyst von der Universität Zürich.
Manche Menschen bilden erblich bedingt mehr Uromodulin im Körper und scheiden eine höhere Menge dieses Eiweißes über die Niere mit dem Urin aus. In Versuchen mit Mäusen ist den Studienautoren aufgefallen, dass Tiere, die viel Uromodulin produzieren, in den Nieren auch verstärkt Salz wieder ins Blut aufnehmen: Das wiederum treibt den Blutdruck hoch. Mit einem gängigen Entwässerungsmittel, das gegen hohen Blutdruck eingesetzt wird, konnten die Forscher die Werte wieder normalisieren. Die Resultate lassen sich laut der Forscher direkt auf den Menschen übertragen. Gerade Personen, die mehr Uromodulin ausscheiden, sprächen stärker auf das Entwässerungsmittel an, so Devuyst.
Zudem schädige dieses Eiweiß die Nieren auch direkt. Die Auswirkungen dieses schleichenden Prozesses zeigten sich laut der Forscher vorwiegend im Alter. Die Studie bringt den Eiweißstoff als einen neuen Behandlungsansatz zur Kontrolle des Blutdruckes und zum Erhalt der Nierenfunktion ins Spiel. Uromodulin ist dabei längst bekannt. Es ist das am höchsten konzentrierte Eiweiß im Urin und wurde bereits vor mehr als 50 Jahren entdeckt. Seine Rolle im Körper war bisher jedoch weitgehend unklar.
RF
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