ZOU
|
12.06.2025 11:35 Uhr
Sexuelle Zufriedenheit beginnt nicht (nur) mit dem Höhepunkt
Eine Online-Befragung von Frauen in Neuseeland zeigt: Regelmäßigere Orgasmen und häufigerer Geschlechtsverkehr sind wichtige Säulen für die sexuelle Zufriedenheit in einer Beziehung. Doch das gilt nicht ausschließlich: Frauen mit Orgasmus waren häufig mit ihrer Beziehung sehr zufrieden, aber ab einem gewissen Maß stagnierte der positive Effekt – mehr Orgasmen führten nicht automatisch zu noch mehr Glück in der Beziehung. Frauen, die nicht bei jedem Sex einen Orgasmus hatten, waren trotzdem oft sehr zufrieden – wenn andere Elemente stimmten.
Intimität schlägt Orgasmusdruck
Die Frauen nannten Faktoren wie Zuneigung, Sinnlichkeit und Intimität, die für die Zufriedenheit in Beziehungen wichtig waren. Alexandra Janssen von der Technischen Universität Auckland sagte: „Unsere Ergebnisse vermitteln eine starke Botschaft: Es ist normal und in Ordnung, wenn nicht jedes Mal ein Orgasmus eintritt, und es könnte sogar eine gute Sache sein. Häufigerer Sex ist zwar mit einer höheren Beziehungszufriedenheit verbunden. Dies könnte aber auch daran liegen, dass Menschen in zufriedenstellenden Beziehungen einfach häufiger Sex haben und nicht umgekehrt.“
Dieses Ergebnis, das im Fachjournal "International Journal of Sexual Health" veröffentlicht wurde, widerspricht der weit verbreiteten, von Medien und Pornografie befeuerten Vorstellung, dass ein Orgasmus das Hauptziel von Sex und für ein befriedigendes Sexualleben unbedingt notwendig sei. Das wird auch als „Orgasmusimperativ“ bezeichnet und kann Druck erzeugen, der sich kontraproduktiv auswirkt.
Quelle: DOI 10.1080/19317611.2025.2464535