Ein Kaffee am Morgen ist für viele unverzichtbar. Doch nicht jede Tasse scheint die gleiche Wirkung zu haben – zumindest nicht, wenn es um die Sehkraft geht. In einer aktuellen Studie fand sich ein erhöhtes Risko für eine trockene Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) bei Menschen, die sehr viel Instantkaffee tranken.
Forschende haben untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Kaffeetrinken und AMD gibt. Bei Filterkaffee, Espresso oder entkoffeiniertem Kaffee fand sich kein derartiger Zusammenhang. Doch Menschen, die viel Instantkaffee tranken, hatten ein bis zu 7-fach erhöhtes Risiko für eine AMD.
Warum gerade Instantkaffee?
Die Forschenden vermuten, dass es an der Herstellungsweise liegt: Instantkaffee wird industriell stark verarbeitet – er wird geröstet, konzentriert und getrocknet. Dabei entstehen Stoffe wie Acrylamid und andere chemische Verbindungen, die Zellen schädigen und Entzündungen fördern können. Das passiert auch in den empfindlichen Zellen der Netzhaut, so dass die Sehkraft leidet. Filterkaffee enthält deutlich weniger solcher schädlichen Stoffe.
Sollte ich lieber auf anderen Kaffee umsteigen?
Die Ergebnisse der Studie bedeuten nicht, dass man konsequent auf Instantkaffee verzichten muss. Doch wer sehr viel davon trinkt, könnte vielleicht lieber zur Filtermaschine, French Press oder zum Espresso greifen – vor allem, wenn in der Familie AMD vorkommt, raten die Forschenden.
Was ist trockene AMD?
AMD ist eine fortschreitende Augenerkrankung, sie sich im Alter bemerkbar macht. Bei der AMD sind Zellen an der Stelle der Netzhaut geschädigt, die für das scharfe Sehen besonders wichtig ist (Makula). Deshalb sehen Menschen mit AMD zunehmend verschwommene Konturen, gerade Linien sehen für sie krumm aus, und in der Mitte des Sichtfelds taucht ein grauer Fleck auf. Das Lesen oder Erkennen von Gesichtern wird dadurch schwierig. Die trockene AMD lässt sich bislang nicht wirksam behandeln.
Quelle: DOI 10.1002/fsn3.70439