Experten warnen vor giftigen Bärlauch-Doppelgängern

NAS | 20.03.2024

Bärlauch ist ein beliebtes Frühlingskraut und wird gern für Suppen, Soßen, Pesto oder Salate verwendet. Wer es im Wald sammeln möchte, muss jedoch aufpassen, denn es gibt giftige Pflanzen, die dem Kraut sehr ähnlich sind. Lesen Sie hier, wie sich solche Verwechselungen vermeiden lassen.
Wer Bärlauch im Wald sammeln möchte, muss aufpassen: Einige giftige Pflanze sehen dem Kraut sehr ähnlich. image.originalResource.properties.copyright

„Obwohl der knoblauchähnliche Geruch ein typisches Merkmal des Bärlauchs ist, wird die Pflanze häufig mit giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechselt“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Nach Erkenntnissen des BfR führen solche Verwechslungen in jeder Saison zu schweren Vergiftungsfällen, die zum Teil tödlich enden.  

Blatt zwischen den Finger zerreiben

Um Bärlauch von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, reicht es in der Regel, ein grünes Laubblatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Tritt dann nicht der für Bärlauch typische knoblauchartige Geruch auf, sollte man das Kraut lieber stehen lassen und die Hände sofort gründlich reinigen. Aber die Geruchsprobe hat ihre Tücken. Wenn nämlich der Lauchgeruch von einem vorangegangenen Test noch an den Händen haftet, kann dies zu einem falschen Ergebnis verleiten. Bärlauch-Sammler sollten also die Pflanze mit all ihren Merkmalen gut kennen, um sie sicher von den giftigen Gegenstücken zu unterscheiden.

Bärlauch, im Volksmund auch Waldknoblauch genannt, wächst in krautreichen, schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern, Auwäldern, Parkanlagen und Nutzgärten. Im Frühjahr treiben aus kleinen Zwiebeln meist zwei saftig grüne, lanzettförmige Blätter, die auch in der Küche verwendet werden. Leider ähneln die jungen Blätter denen des giftigen Maiglöckchens und der sehr giftigen Herbstzeitlose. Die langjährige Dokumentation in den Giftinformationszentren der Länder und im BfR zeigt, dass durch Verwechslungen immer wieder Vergiftungen mit teilweise schwerwiegenden Folgen auftreten. Besonders in den Monaten April und Mai häufen sich in Deutschland.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann Bärlauch im Supermarkt für den direkten Verzehr kaufen oder die Pflanze bzw. Samen im Garten oder auf dem Balkon selbst anpflanzen.