Dosierung kann schwierig sein
Um flüssige Medikamente präzise zu dosieren, liegen vielen Arzneimitteln Kolbenpipetten bei. Diese funktionieren wie eine Spritze beim Arzt, mit der man Flüssigkeiten in beliebiger Menge aufziehen kann. Doch für Menschen mit Sehbehinderung kann das genaue Abmessen mit einer solchen Pipette schwierig sein. Die DAC/NRF-Infostelle, eine Einrichtung, die sich mit der Verbesserung der Arzneimittelanwendung beschäftigt, kennt eine einfache Lösung.
Auffällige Markierung
Wird immer wieder dieselbe Dosierung benötigt, kann man diese markieren. Dazu können Patienten einmal die benötigte Menge Flüssigkeit aufziehen. Im Anschluss kann die Stellung des Kolbenstempels – des inneren Teils der Pipette – mit auffälligem, farbigem Klebeband markiert werden. Von blinden Patienten kann dieses Band ertastet werden. Alternativ lässt sich auch eine kleine Kerbe in den Kolben ritzen, die als fühlbare Markierung dient.
Tastbare Kolbenpipetten erleichtern die Anwendung
Ein weiterer hilfreicher Schritt ist die Entwicklung von Kolbenpipetten mit bereits integrierten tastbaren Markierungen. Einige Hersteller bieten 1-mL-Kolbenpipetten an, bei denen der Kolben mit fühlbaren Punkten versehen ist. Wenn eine bestimmte Menge aufgezogen wird, kann der Patient diese Punkte ertasten und so die Dosis genau ablesen. Zum Beispiel können bei 0,7 ml sieben Punkte spürbar sein.
Vorteile dieser Lösungen
Mit diesen einfachen, aber effektiven Hilfsmitteln können Menschen mit Sehbehinderung ihre Medikamente unabhängig und korrekt dosieren. Die Kombination aus Klebebandmarkierungen und tastbaren Pipetten sorgt für mehr Sicherheit und Präzision im Umgang mit flüssigen Arzneimitteln.