Gesundheit

Forscher entwickeln Bluttest für Angststörungen

ZOU  |  10.03.2023

Ein US-Forschungsteam hat einen Bluttest für Angstzustände entwickelt. Anhand verschiedener Biomarker kann nicht nur das Risiko einer Angststörung bestimmt werden, sondern auch, wie ausgeprägt eine aktuelle Angsterkrankung ist und welche Therapien am besten geeignet sind.

Frau, schaut ängstlich zur Seite, Hand am Kinn.
Ein Bluttest könnte künftig dabei helfen, die richtige Therapie für Patienten mit einer Angststörung auszuwählen.
© demaerre/iStockphoto

In drei Patientengruppen konnte das Forschungsteam durch eine Untersuchung von RNA-Biomarkern im Blut die aktuelle Ausprägung von Angst ermitteln und erfolgreich vorhersagen, welche Behandlungsoption die besten Aussichten hat.

„Zusätzlich zu Medikamenten gibt es Methoden zur Behandlung von Angstzuständen, zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie oder Veränderungen des Lebensstils“, sagte Prof. Alexander Niculescu von der Indiana University School of Medicine. „Einen objektiven Test wie diesen zu haben, der Auskunft über den aktuellen Zustand einer Person, ihr zukünftiges Risiko und passende Behandlungsoptionen gibt, kann Menschen sehr wirkungsvoll helfen.“

Die Biomarker einer Person können sich im Lauf der Zeit verändern. Der Test kann darin unterstützen, das Risiko für zukünftige Angstzustände zu bestimmen und auslösende Faktoren herauszufinden, etwa hormonelle Veränderungen. „Es gibt Menschen mit Angstzuständen, die nicht richtig diagnostiziert werden. Sie bekommen Panikattacken, denken aber, dass sie einen Herzinfarkt haben und liegen mit allen möglichen körperlichen Symptomen in der Notaufnahme“, sagte Niculescu. „Wenn wir das eher wissen, können wir sie ihrem Profil entsprechend früher behandeln.“

Sein Team hat bereits ähnliche Bluttests für Schmerzen, Depressionen, bipolare Störungen und posttraumatische Belastungsstörungen entwickelt. Dieser neue Test, der in der Fachzeitschrift „Molecular Psychiatry“ beschrieben wurde, könnte in Kombination mit den anderen Tests verwendet werden, um einen umfangreichen Überblick über die psychische Gesundheit eines Patienten und seine zukünftigen Risiken zu geben: „Vorbeugung ist langfristig besser. Daher ist es unser Ziel, mit nur einem Blutröhrchen einen umfassenden Bericht für Patienten und ihre Ärzte erstellen zu können“, sagte Niculescu.

Quelle: DOI 10.1038/s41380-023-01998-0

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