Hörverlust betrifft Millionen Menschen weltweit. Dabei sind die Folgen nicht nur auf das Hörvermögen begrenzt. Eine Forschungsgruppe aus den USA zeigt nun, wie Hörgeräte und Cochlea-Implantate helfen können, diese Isolation zu überwinden. Veröffentlicht wurde die Analyse in der renommierten Fachzeitschrift JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery.
“Wir haben festgestellt, dass Erwachsene mit Hörverlust, die Hörgeräte oder Cochlea-Implantate trugen, sozial engagierter waren und sich weniger isoliert fühlten als diejenigen ohne solche Hilfen. Dies deutet darauf hin, dass Hörgeräte dazu beitragen können, soziale Isolation und die weitreichenden gesundheitlichen Folgen eines unbehandelten Hörverlusts zu verhindern”, erklärt Co-Autorin Dr. Janet Choi in einer Mitteilung zur Studie. Das Team hatte dafür 65 wissenschaftliche Veröffentlichungen mit Daten von mehr als 5.000 Erwachsenen ausgewertet.
Hörverlust-Betroffene mit und ohne Hilfsmittel verglichen
Das Team verglich Betroffene mit und ohne Hilfsmittel. Die Personen mit Hörgerät oder Cochlea-Implantat…
- … empfanden sich als zugehöriger und verbundener, in sozialen Situationen weniger eingeschränkt und weniger ausgeschlossen.
- … konnten sich besser an Gesprächen in Gruppen beteiligen und
- … fühlten sich in lauten oder schwierigen Hörumgebungen wohler.
All dies kann das Selbstvertrauen steigern und helfen, leichter mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.
Besser hören – länger geistig fit?
Zwar wurde in der Analyse kein direkter Zusammenhang zwischen Hörhilfen und kognitiven Fähigkeiten untersucht, dennoch stellte die HNO-Ärztin von Keck Medicine in Los Angeles fest: „Die Verbesserungen in Kommunikation und sozialem Engagement deuten aber darauf hin, dass Hörgeräte durch die Wiederherstellung einer klareren Kommunikation zum Erhalt der geistigen Gesundheit beitragen können.“
Quelle: DOI 10.1001/jamaoto.2025.1777