Eine kleine Anpassung des Fußwinkels beim Gehen linderte die Schmerzen der Teilnehmenden mit Kniearthrose binnen eines Jahres deutlich: „Die Schmerzlinderung lag im Vergleich zur Placebogruppe irgendwo zwischen dem, was man von einem rezeptfreien Medikament wie Ibuprofen und einem verschreibungspflichtigen Opioid wie Oxycodon erwarten würde“, ordnete Scott Uhlrich von der Universität Utah das Ergebnis in einer Mitteilung zur Veröffentlichung ein.
Ein weiterer entscheidender Vorteil: Der Gelenkknorpel nutzte sich weniger stark ab als bei Personen, die nur eine Scheinbehandlung erhalten hatten. Die Studie in dem Fachblatt „The Lancet Rheumatology“ ist nach eigenen Angaben die erste, in der die Wirksamkeit eines biomechanischen Verfahrens im Vergleich zu einer Scheinbehandlung bei Kniearthrose nachgewiesen wurde. Daran teilgenommen haben 68 Personen mit Kniearthrose, der Beobachtungszeitraum war ein Jahr.
Personalisierter Ansatz mit Biofeedback
„In früheren Studien wurden alle Personen gleich behandelt, was dazu führte, dass manche Personen ihre Gelenkbelastung nicht reduzierten oder sogar erhöhten. Wir wählten für jeden Einzelnen ein individuelles neues Gehmuster aus. Dadurch konnten die Knie besser entlastet werden, was wahrscheinlich zu dem positiven Effekt auf Schmerzen und Knorpel beitrug, den wir beobachtet haben“, erklärte der Erstautor.
Nach einer sechswöchigen Trainingsphase und weiterem Üben in Eigenregie schafften die Teilnehmenden es, ihren vorgeschriebenen Fußwinkel im Durchschnitt auf ein Grad genau einzuhalten. Ein Teilnehmer sagte: „Ich muss keine Medikamente einnehmen oder ein Gerät tragen … es ist jetzt einfach ein Teil meines Körpers, der mich für den Rest meines Lebens begleiten wird. Davon bin ich begeistert.“
Teilnehmende sind von langfristigem Erfolg begeistert
Ein Teilnehmer sagte: „Ich muss keine Medikamente einnehmen oder ein Gerät tragen … es ist jetzt einfach ein Teil meines Körpers, der mich für den Rest meines Lebens begleiten wird. Davon bin ich begeistert.“
Uhrlich ergänzte: „Besonders für Menschen in den Dreißigern, Vierzigern oder Fünfzigern kann Arthrose Jahrzehnte der Schmerzbehandlung bedeuten, bevor ein Gelenkersatz empfohlen wird. Diese Intervention könnte helfen, diese große Behandlungslücke zu schließen.“
Quelle: DOI 10.1016/S2665-9913(25)00151-1