Gürtelrose: Höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

04.07.2017

Werden die Viren, die Windpocken verursachen, reaktiviert, können Menschen an einer Gürtelrose erkranken. Diese Krankheit ist nicht nur ausgesprochen schmerzhaft, sondern könnte sich einer neuen Studie zufolge auch auf das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, auszuwirken.
Eine Gürtelrose ist nicht nur schmerzhaft, auch Herz-Kreislauf-Zwischenfälle treten häufiger auf. image.originalResource.properties.copyright

Wie Forscher aus Südkorea im Fachblatt Journal of the American College of Cardiology berichten, erhöhte sich bei einer Gürtelrose das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse, darunter Herzinfarkt und Schlaganfall, um 41 Prozent. Für einen Schlaganfall alleine betrachtet stieg das Risiko um 35 Prozent an, im Hinblick auf einen Herzinfarkt um 59 Prozent. Besonders deutlich habe sich die erhöhte Schlaganfall-Gefahr in der Gruppe der unter 40-Jährigen gezeigt, einer Altersgruppe, die normalerweise weniger von Arteriosklerose betroffen ist, so die Wissenschaftler. Für beides, Herzinfarkt und Schlaganfall, war die Gefahr im ersten Jahr nach dem Beginn einer Gürtelrose am höchsten und nahm mit der Zeit ab.

Obwohl die Ergebnisse noch weiter untersucht werden müssen, sei es wichtig, Menschen, die an einer Gürtelrose erkranken, auf das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinzuweisen, sagt Dr. Sung-Han Kim vom Asan Medical Center in Seoul. Für ihre Studie hatten Kim und Kollegen eine Datenbank der Nationalen Krankenversicherung genutzt und die Einträge von fast 520.000 Patienten von 2003 bis 2013 ausgewertet. In diesem Zeitraum waren 23.233 Fälle von Gürtelrose aufgetreten. Die Wissenschaftler hatten zudem in diesem Zeitraum sowohl in der Gruppe der Patienten mit als auch in einer gleichgroßen Gruppe von Personen ohne Gürtelrose nach Fällen von Herzinfarkt und Schlaganfall gesucht.

HH