Helicobacter pylori schadet dem Magen

Schon seit Jahrtausenden lebt die Menschheit mit dem Magenkeim Helicobacter pylori. Jedoch erst vor gut 20 Jahren entdeckten Mediziner diesen hartnäckigen Begleiter. Mittlerweile hat die Forschung einiges über das Bakterium in Erfahrung bringen können, unter anderem, wie es ihm gelingt, die Abwehr des Magens auszutricksen.

Helicobacter pylori wird von Mensch zu Mensch übertragen, meist bereits im Kleinkindalter. Der Magenkeim kann Entzündungen der Magenschleimhaut, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre und sogar Magenkrebs auslösen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass etwa die Hälfte der Weltbevölkerung mit dem Keim infiziert ist. In Ländern mit schlechter Trinkwasserqualität und niedrigem hygienischen Standard liegt die Quote höher als in den Industrienationen, vor allem weil unter solchen Lebensbedingungen häufiger Durchfallerkrankungen auftreten. Bei Durchfall wandern die Bakterien aus dem Magen schnell durch den Verdauungstrakt und werden in infektiösem Zustand ausgeschieden. Das bedeutet Ansteckungsgefahr!

Schleim schützt Keim

Da der Magen zum größten Teil aus Muskeln besteht, würde er genau wie die Nahrung, die zur Verdauung dort hineingelangt, von der Magensäure und den Verdauungsenzymen angegriffen werden. Um dies zu verhindern, produzieren bestimmte Drüsen in der Magenwand zähen Schleim, der die gesamte Innenfläche des Organs auskleidet und die aggressiven Verdauungssäfte auf Distanz hält.

Helicobacter pylori nutzt diese Schleimschicht, indem er sich dort einnistet. Dabei achtet er darauf, immer in den Bereichen der Schichten zu bleiben, die nahe an der Magenwand liegen und kaum Säure enthalten. Darüber hinaus hüllt sich das Bakterium in eine Wolke aus Ammoniak, der Säure neutralisiert. Da die Oberfläche der Schleimschicht ständig abgetragen wird, liefern die Drüsen in der Magenwand laufend große Mengen des Schleims nach. Helicobacter pylori muss also gegen diesen Strom anschwimmen, um nicht in die stark sauren Außenbereiche abzudriften. Er orientiert sich dabei am Säuregehalt des Schleims.

Das erklärt auch, warum bakterientötende Antibiotika erst in Kombination mit einem Medikament, das die Säurezufuhr zum Magen blockiert, den Keim effizient bekämpfen. Durch den Säureblocker sinkt der Säurewert im Schleim, und die Bakterien verlieren gewissermaßen die Orientierung. Sie verteilen sich daraufhin im gesamten Schleim und werden so für die Antibiotika leichter zugänglich.

Zunehmend Resistenzen

Nach wie vor gilt die so genannte Tripeltherapie als beste Behandlung, um Helicobacter pylori aus dem Magen zu vertreiben. Dabei wird eine Woche lang ein säurehemmender Wirkstoff mit zwei verschiedenen Antibiotika kombiniert. Patienten, bei denen erstmalig Helicobacter pylori festgestellt wird, beginnen in der Regel ohne weitere Vorkehrungen mit dieser Therapie. Danach wird meist mittels eines Atem- oder Stuhltests kontrolliert, ob die Behandlung erfolgreich verlief.

Bei Patienten, die innerhalb des vorangegangenen Jahres bereits Antibiotika eingenommen haben, steht zu befürchten, dass die Keime gegen einzelne dieser Wirkstoffe resistent geworden sind. Im Labor wird dann erst getestet, auf welche Antibiotika die Bakterien empfindlich reagieren, um gleich die richtige Kombination der Präparate zu wählen.

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