Ketamin: Was die Partydroge so gefährlich macht

Dr. Karen Zoufal  |  04.07.2025 10:53 Uhr

Ketamin ist ein schnell wirkendes Schmerzmittel, das in der Notfallmedizin und bei schweren Asthmaanfällen wertvolle Dienste leistet. Doch aufgrund einer Nebenwirkung ist es auch zunehmend als Partydroge beliebt: Es ruft Halluzinationen hervor.

Junge Leute feiern, im Hintergrund gelbe und rosa Lichter
Party: Mit oder ohne Ketamin? Apotheker berichten bereits von gefälschten Rezepten.
© master1305/iStockphoto

Notfallmediziner und Pneumologen verwenden Ketamin, um Patienten bei Unfällen oder schweren Asthmaanfällen schnell zu helfen. Doch seine halluzinogene Wirkung hat dazu geführt, dass es zunehmend als Partydroge verwendet wird. 

Keine körperliche Abhängigkeit, aber psychisches Verlangen

Konsumentinnen und Konsumenten schnupfen es als weißes Pulver. Manchmal wird auch gespritzt und zusammen mit Alkohol und anderen Substanzen verwendet. Das Medikament macht zwar nicht körperlich abhängig, ruft aber psychisch ein Verlangen hervor. Apotheken berichten zunehmend von gefälschten Rezepten.

Nebenwirkungen von Ketamin für den Körper

Der vermeintlich harmlose Rausch kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben – sowohl akut als auch lang anhaltend. Mehr als die Hälfte der Konsumentinnen und Konsumenten haben:

  • Blasenprobleme
  • Nasenschäden
  • krampfartige, starke Schmerzen

Auch zu Schäden an Leber, Bauchspeicheldrüse oder Herz kann es kommen. Wird Ketamin in Kombination mit anderen Substanzen verwendet, können auch lebensbedrohliche Atemprobleme eintreten. 

Folgen des Ketamin-Missbrauchs für die Psyche

Auch die Psyche wird in Mitleidenschaft gezogen. Keine Seltenheit bei Ketamin-Missbrauch sind über den Rausch hinaus:

  • Anzeichen von Depression
  • Angstzustände
  • Reizbarkeit
  • Einschränkungen der geistigen Fähigkeiten

Mehr Aufklärung zu Ketamin nötig

Mehrere Studien zeigen mittlerweile, dass Ketamin fälschlicherweise als harmlos betrachtet wird. Fachleute fordern eine strengere Verschreibungspraxis, mehr Aufklärung und leicht zugängliche Hilfsangebote. Denn oft scheuen sich Konsumenten bei Gesundheitsproblemen, medizinische Hilfe zu suchen – zumal Symptome oft zunächst falsch eingeordnet werden.

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