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ABC der psychischen Störungen

16.09.2013

Gehirn und Nervensystem bilden ein hochkomplexes Netzwerk, das das Denken und Handeln des Menschen bestimmt. Schon kleine Abweichungen von der normalen Funktion können zu psychischen Störungen führen. In der folgenden Liste finden Sie einige der bekanntesten Begriffe kurz erklärt.

Traurige junge Frau wird von einem jungen Mann umarmt
Gut, wenn man mit Depression und Co. nicht allein fertig werden muss.
© Andrey_Arkusha - Fotolia

Abhängigkeit
Eine Abhängigkeit kann sich nach wiederholter Einnahme von Substanzen, die die Psyche beeinflussen, wie Alkohol, Nikotin oder Kokain, entwickeln. Der Betroffene spürt das nicht zu unterdrückende Verlangen, sich die Substanz in regelmäßigen Abständen zuzuführen. Auch nicht stoffliche Dinge können abhängig machen. Man kennt zum Beispiel Sexsucht, Internetsucht oder Kaufsucht.

Angststörung
Zu den Angststörungen zählen soziale Phobien, wie die Angst davor, Vorträge zu halten, und spezifische Phobien wie Flugangst oder Angst vor Spinnen. Auch die Platzangst gehört dazu, bei der der Aufenthalt an bestimmten Orten Panikattacken auslösen kann.

Bipolare Störung
Eine bipolare Störung äußert sich in unkontrollierbaren, extrem schwankenden Stimmungslagen zwischen Phasen der Depression und der Manie. In manischen Phasen ist der Betroffene rastlos, euphorisch oder gereizt. Zu depressiven Phasen siehe nächster Punkt.

Depression
Eine Depression geht unter anderem mit einem schweren Stimmungstief und vermindertem Interesse an fast allen Aktivitäten einher. Zudem treten oft Gewichtsschwankungen, Unruhe, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit oder sogar Selbstmordgedanken auf.

Dissoziation
Bei der Dissoziation bricht die Einheit von Bewusstsein, Gedächtnis, Identität und Wahrnehmung der Umwelt komplett auseinander. Die Betroffenen verlieren Erinnerungen, Gefühle und Empfindungen für den eigenen Körper und ihre Umgebung.

Persönlichkeitsstörung
Bei einer Persönlichkeitsstörung treten meist in Konfliktsituationen übersteigerte, abweichende, starre und unflexible Verhaltensmuster auf, durch die eine soziale Beeinträchtigung entsteht. Dazu zählt eine Vielzahl unterschiedlicher Störungen wie die paranoide, schizoide, dissoziale oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung.

Psychose
Die Psychose bezeichnet als Oberbegriff verschiedene psychische Störungen, bei denen dem Betroffenen der Bezug zur Realität zeitweise verlorengeht. Dazu gehört die Schizophrenie ebenso wie die Demenz und die affektive Psychose, die Störungen mit Veränderung der Stimmungslage zusammenfasst, wie Depressionen, Manie oder die Bipolare Störung.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Die PTBS tritt als Reaktion auf traumatisierende Ereignisse wie Kriege, Katastrophen oder sexuellen Missbrauch auf und löst ein Gefühl von Angst und Hilflosigkeit aus. Der Betroffene durchlebt das traumatisierende Ereignis immer wieder und stumpft emotional ab.

Schizophrenie
Der Bezeichnung Schizophrenie werden verschiedene Symptome zugeordnet, wobei Halluzinationen wie das Hören von Stimmen und wahnhafte Denkstörungen wie Verfolgungs- oder Größenwahn überwiegen. Die "gespaltene Persönlichkeit" oder multiple Persönlichkeitsstörung, die landläufig mit Schizophrenie gleichgesetzt wird, gilt dagegen als Form der Dissoziation (siehe dort).

Zwangsstörung
Hierbei treten Zwangshandlungen wie Wasch- oder Ordnungszwang oder Zwangsgedanken auf. Diese oft aggressiven oder obszönen Gedanken entsprechen nicht dem Willen und den Überzeugungen des Betroffenen und können Angst auslösen. Die Zwangsstörung wird den Angststörungen zugerechnet.

RF

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