Alternative Therapie

Homöopathie für Kinder

14.03.2011

Schnupfen, Fieber, Bauchweh und Durchfall, Schmerzen beim Zahnen oder kleine Wunden: Bei vielen Beschwerden, die Säuglinge und Kinder plagen, bringen homöopathische Arzneimittel Linderung.

Kinder
© mauritius images

Auch bei der gut verträglichen homöopathischen Heilweise, die die Regulationskräfte des Körpers anregen will, gilt es, einige Grundregeln zu beachten. So muss das passende homöopathische Mittel individuell nach den körperlichen Beschwerden und dem seelischen Befinden des kleinen Patienten ausgewählt werden. Bei richtiger Wahl hilft es schnell. Bitte immer beachten: Bei hohem oder lang anhaltendem Fieber, bei heftigem Erbrechen und Durchfall, Verdacht auf eine Vergiftung, großer Schwäche und körperlichem Verfall muss das Kind sofort zum Arzt. Dies gilt auch bei tiefen, stark blutenden Wunden und allen Tierbissen.

Homöopathische Medikamente gibt es in verschiedenen Formen. Für Säuglinge und Kinder eignen sich Arzneikügelchen (Globuli) oder Tabletten am besten. Man schiebt sie dem Kind in die Backentasche, wo sie sich langsam auflösen. Als Einzeldosis reichen drei Globuli oder eine Tablette.

Hilfe bei Erkältung

Rasche Hilfe bieten Homöopathika bei Erkältungen und grippalen Infekten. Zwei wichtige Mittel sind Aconitum (Eisenhut) und Belladonna (Tollkirsche). Bekommt das Kind plötzlich heftiges, rasch ansteigendes Fieber mit trockener, heißer Haut ("trockenes Fieber"), leidet es an Schüttelfrost, ist es ängstlich, unruhig und klagt es über Durst, ist Aconitum D6 das Mittel der Wahl.

Wenn das Kind dagegen anfängt zu schwitzen und der Infekt sich langsam in einem Organ festsetzt, ist Belladonna D6 angezeigt. Ganz typisch: Das Gesicht ist rot, heiß und feucht-schweißig, der Mund trocken und der ganze Körper "glüht". Zudem sind die Schleimhäute im Rachen entzündlich gerötet und rau. Bellende Hustenanfälle plagen die kleinen Patienten. Beginnt der Infekt eher schleichend und mit mäßigem Fieber, ist Ferrum phosphoricum D6 (Eisenphosphat) ein gutes Mittel. Typisch: Die Kinder sind blass, rasch erschöpft und haben wenig Widerstandskraft.

Sambucus nigra D3 (Schwarzer Holunder) lindert Schnupfen bei Säuglingen und Kleinkindern, wenn die kleine Nase so verstopft ist, dass das Kind beim Stillen und Trinken keine Luft bekommt und immer wieder absetzen muss.

Chamomilla, wenn die Zähne schmerzen

Unverzichtbar für kleine Kinder ist Chamomilla D6 (Kamille). Das Mittel hilft Babys bei der Zahnung, bei der sie an heftigen Schmerzen, oft auch an Ohrenschmerzen, Blähungskoliken, dünnem Stuhlgang und Durchfall leiden. Wichtigstes Merkmal: Die Kinder sind gereizt, quengelig, ungeduldig, können trotz Übermüdung nicht einschlafen und wollen herumgetragen werden. Eine Backe ist rot, die andere blass. Treten nach einer Kinderparty oder einem Familienfest Magendrücken, Bauchweh und Brechdurchfall auf, könnte das Kind zu viele Speisen durcheinander gegessen haben. Dann ist Pulsatilla D6 (Wiesenküchenschelle) das passende Mittel. Gegen Übelkeit und Erbrechen beim Auto- oder Busfahren hat sich Cocculus D6 (Kockelskörner) bewährt. Die erste Gabe sollte einige Stunden vor Reisebeginn genommen werden; bei akuter Übelkeit jeweils nach einer halben Stunde drei Globuli nehmen. Zur Vorbeugung nimmt man drei Tage vor Reisebeginn dreimal täglich drei Globuli.

Häufig eingesetzt wird auch Okoubaka D3, ein relativ neues Homöopathikum. Es hilft bei Magen-Darm-Beschwerden nach einer Nahrungsumstellung auf Reisen und bei Verzehr von verdorbenen Speisen. Noch ein Tipp: Nach einer Antibiotikatherapie kann man dem Kind fünf Tage lang dreimal täglich jeweils drei Globuli Okoubaka D3 geben.

Nicht fehlen darf ein Standardmittel zur Wundheilung: Arnica D6 (Bergwohlverleih) hilft bei oberflächlichen, offenen Wunden sowie Prellungen, Zerrungen und blauen Flecken (Blutergüssen). Das Mittel stillt Blutungen, lindert Schmerzen, mildert das Anschwellen des verletzten Glieds und fördert die Heilung.

Apothekerin Brigitte M. Gensthaler

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