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Husten: Honig hilft besser als Medikamente

25.08.2020

Honig ist ein bekanntes und beliebtes Hausmittel bei Husten und Erkältung. Bislang gab es jedoch noch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Honig bei Infekten der oberen Atemwege tatsächlich hilft. Forscher der Oxford University Medical School in Großbritannien wollten dies ändern und haben dafür zahlreiche Studien unter die Lupe genommen.

Honig ist ein beliebtes Hausmittel bei Husten.
Um den Hustenreiz zu lindern, ist Honig ein altbekanntes Hausmittel.
© iStock.com/Wojtek Skora

Die Analyse zeigte, dass Honig sogar besser gegen Husten helfen kann als Medikamente: Sowohl die Frequenz als auch die Schwere der Hustenanfälle war bei Patienten, die Honig zur Linderung ihrer Symptome verwendeten, niedriger als unter Arzneimitteln gegen Husten. Zwei Studien zeigten sogar, dass die Symptome unter Honig ein bis zwei Tage eher verschwanden als unter Medikamenten, berichten die Forscher um Hibatullah Abuelgasim im Fachjournal „BMJ Evidence Based Medicine“.

Für die Studie sichteten die Forscher wissenschaftliche Studien, die den Effekt von Honig oder einer Zubereitung daraus mit anderen gängigen Arzneimitteln bei Husten und Erkältung verglichen, darunter Hustenlöser und -stiller, Antihistaminika und Schmerzmittel. Insgesamt bezogen die Forscher 14 geeignete Studien mit 1.761 Teilnehmern verschiedenen Alters ein. Die Wissenschaftler geben jedoch zu bedenken, dass Honig kein standardisiertes Produkt ist, sondern ein Naturprodukt mit einer Vielzahl von Inhaltsstoffen. Und nur in zwei Studien sei zudem gegen Placebo getestet worden. Daher sehen die Forscher ihre Folgerungen auch noch nicht als final an.

Besser Honig als Antibiotika

Aber: „Infektionen der oberen Atemwege sind der häufigste Grund für die Verschreibung von Antibiotika. Da die meisten dieser Infektionen durch Viren verursacht werden, ist die Verschreibung von Antibiotika sowohl unwirksam als auch unangemessen“, schreiben die Forscher. Honig könne hier eine Alternative sein, bevor Ärzte eine Antibiotika-Verordnung in Erwägung ziehen – auch in Anbetracht des überschaubaren Gefahrenpotenzials. “Honig ist wirksamer und weniger schädlich als übliche Therapeutika und vermeidet Schäden durch Antibiotikaresistenz“, so das Fazit.

Babys dürfen keinen Honig essen

Für Kinder hatten bereits frühere Auswertungen gezeigt, dass Honig ein wirksames Hausmittel bei Husten ist. Eine US-Leitlinie zum Thema erkältungsbedingter Husten bei Kindern bevorzugt sogar bereits seit 2017 Honig gegenüber Hustenlöser und -stiller.

Kinder unter einem Jahr dürfen jedoch keinen Honig bekommen, denn es kann nicht ausgeschlossen werden, dass er Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthält. Sie können bei Babys den sogenannten Säuglings-Botulismus auslösen, da die Darmflora noch nicht voll ausgereift ist. Da die Sporen relativ hitzestabil sind, werden sie beim Backen und Kochen nicht zerstört, sodass sie auch hier nicht für Babys geeignet sind.

dh/PZ/NK

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