Eine Auswertung der verfügbaren wissenschaftlichen Ergebnisse zur Hormonersatztherapie in den Wechseljahren kommt zu dem Ergebnis, dass Tabletten sowie Pflaster oder Gele zum Auftragen auf die Haut die Beschwerden gleichermaßen gut lindern und ähnliche Nebenwirkungen haben. Mit einer Ausnahme: Bei der Verabreichung über die Haut kommt es seltener zu Thrombosen.
Die Forschenden haben Datenlage zur Hormonersatztherapie mit Tabletten sowie einer Verabreichung über die Haut miteinander verglichen. Ein Unterschied, der sich eindeutig abzeichnete, war das höhere Risiko für eine venöse Thromboembolie bei oraler Einnahme. Bei einer venösen Thromboembolie kommt es durch ein verschlepptes Blutgerinnsel zu einem Gefäßverschluss.
Der Weg der Verabreichung scheint dagegen keine Unterschiede der Knochendichte sowie des Zucker- und Fettstoffwechsels zu bewirken. Auch beim Risiko für Brustkrebs, Krebserkrankungen oder Krebsvorstufen der Gebärmutterschleimhaut oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren keine Unterschiede zu beobachten.
Aufgrund der Ergebnisse halten die Forschenden die Verabreichung über die Haut für sicherer, geben jedoch zu bedenken, dass die Wahl der Therapie individuell erfolgen und mit der Patientin besprochen werden muss. Sie halten größere und gut konzipierte Studien für erforderlich, um eine bessere Orientierungshilfe bieten zu können.
Eine Hormonersatztherapie kann Erleichterung bringen, wenn Frauen in den Wechseljahren unter starken Hitzewallungen und anderen Beschwerden leiden. Die Präparate enthalten Östrogen und Gestagen oder nur Östrogen und können als Tablette oder Kapsel zum Schlucken, als Nasenspray, als Pflaster oder Gel zum Auftragen auf die Haut, als Spritze oder über die Scheide verabreicht werden.
Quelle: DOI 10.1007/s00404-022-06647-5
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