Zur Gruppe der humanen Papillomaviren (HPV) gehören Viren, die Gebärmutterhalskrebs verursachen. Laut einer aktuellen Studie könnten HPV-Infektionen jedoch auch als Ursache für Prostatakrebs eine Rolle spielen.
Aus der Betrachtung von insgesamt 26 Studien zu HPV und Zusammenhängen mit Prostatakrebs ergab sich, dass die Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18, die die Mehrzahl der Gebärmutterhalskrebserkrankungen verursachen, auch in Prostatageweben gefunden wurden. Dies berichten Forscher der australischen Universität New South Wales in der Online-Zeitschrift „Infectious Agents and Cancer“.
Neuere Studien zeigten, dass 231 von 1071 Prostatakrebserkrankungen (21,6 Prozent) HPV-positiv waren, aber nur 74 der 1103 gutartigen Prostatakontrollen (6,7 Prozent) – die Viren wurden bei Prostatakrebs also etwa dreimal so oft gefunden. In Proben von gutartigen Prostatageweben, in denen die Hochrisiko-Typen gefunden worden waren, entwickelte sich bis zu zehn Jahre später zudem häufiger ein Prostatakrebs des gleichen HPV-Typs.
Studienleiter James Lawson sagte: „Obwohl das HP-Virus nur einer von vielen Krankheitserregern ist, die bei Prostatakrebs identifiziert wurden, ist es der einzige infektiöse Erreger, gegen den wir impfen können.“ Die Autoren halten deshalb eine Impfung gegen HPV-Infektionen auch für Männer für sinnvoll. Die Autoren fanden zudem heraus, dass in Ländern, in denen die Sterberate durch Gebärmutterhalskrebs hoch war, ebenfalls viele Menschen an Prostatakrebs starben. Umgekehrt war in Ländern, in denen die Sterblichkeit durch Gebärmutterhalskrebs niedrig war, die durch Prostatakrebs ebenfalls niedrig.
Lawson erläuterte: „Da HPV am häufigsten durch Sex übertragen wird, sprechen die Daten dafür, dass HPV-Infektionen eine Ursache sowohl für Prostatakrebs als auch Gebärmutterhalskrebs sind.“
ZOU
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