Männergesundheit

Genitale HPV-Infektion: Fast jeder dritte Mann betroffen

NAS  |  18.08.2023

Das humane Papillomavirus (HPV) kann unter anderem Gebärmutterhalskrebs bei Frauen auslösen. Doch auch Männer können sich mit dem Virus infizieren – und dies ist offenbar häufiger der Fall als bislang angenommen wurde, berichten Wissenschaftler im Fachmagazin Lancet.

Frau, umarmt Mann mit nacktem Oberkörper von hinten.
HP-Viren übertragen sich von Mensch zu Mensch durch den Kontakt mit infizierten Haut- und Schleimhautbereichen.
© nd3000/iStockphoto

Etwa 80 Prozent aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Die meisten HP-Viren sind harmlos, einige können jedoch zum Teil schwere Krankheiten auslösen. Gebärmutterhalskrebs bei Frauen zählt zu den häufigsten und bekanntesten Folgen. Aber auch bei Männern können verschiedene Erkrankungen auftreten: Mögliche Folgen einer HPV-Infektion bei Männern sind beispielsweise Peniskrebs, Analkrebs oder Kopf-Hals-Tumore. Auch Genitalwarzen können auftreten – bei Frauen und Männern gleichermaßen.  

Wie häufig sich Frauen mit HPV infizieren, ist relativ gut untersucht. Über die Fallzahlen bei Männern war bislang weniger bekannt. Eine neue Übersichtsarbeit, in die Daten von 44.769 Männern aus 65 Studien einflossen, zeigt nun: Weltweit ist fast einer von drei Männern mit mindestens einem genitalen HPV-Typ infiziert. Gerade bei jungen Erwachsenen waren die Fallzahlen hoch und erreichten ihr Maximum im Alter zwischen 25 und 29 Jahren.

„Sexuell aktive Männer stellen unabhängig von ihrem Alter ein wichtiges Reservoir für genitale HPV-Infektionen dar. Diese Schätzungen unterstreichen, wie wichtig es ist, Männer in umfassende HPV-Präventionsstrategien einzubeziehen“, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Veröffentlichung. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Mädchen und Jungen zwischen 9 bis 14 Jahren eine Impfung gegen HPV. Ein vollständiger Impfschutz besteht nach zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten, die am besten vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen.  

Quelle: DOI 10.1016/S2214-109X(23)00305-4

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