Ernährung mit viel Salz fördert über das Gehirn Bluthochdruck

Dr. Karen Zoufal  |  22.08.2025 10:30 Uhr

Zu viel Salz in der Ernährung wirkt sich stärker auf die Gesundheit aus, als lange gedacht. Forschende fanden heraus, dass selbst das Gehirn am Bluthochdruck beteiligt ist.

Junge Frau salzt ihren Teller voller Nudeln nach.
Mehr Salz auf die Fertignudeln? Forscher ahmten bei Ratten eine salzreiche Ernährung nach – mit Folgen für den Blutdruck der Tiere.
© Siarhei Khaletski/iStockphoto

Eine salzreiche Ernährung beeinflusst auch das Gehirn. Denn eine salzreiche Ernährung kann zu entzündlichen Prozessen im Gehirn führen und so den Blutdruck erhöhen. Diese Erkenntnis könnte erklären, warum manche Formen von Bluthochdruck nicht gut auf gängige Medikamente ansprechen.

„Die Rolle des Gehirns bei Bluthochdruck wurde weitgehend übersehen, auch weil sie schwieriger zu untersuchen ist. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Bluthochdruck im Gehirn entstehen kann. Das eröffnet die Möglichkeit, Behandlungen zu entwickeln, die auf das Gehirn wirken“, erklärte Studienautor Prof. Prager-Khoutorsky, von der McGill University in Montreal, Kanada, in einer Mitteilung zur Veröffentlichung.

Was sind die Folgen einer hohen Salzaufnahme?

In Tierversuchen verabreichte das Forschungsteam Ratten Wasser mit 2 Prozent Salz – ähnlich einer Ernährung mit vielen Fertigprodukten, Fast Food oder stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Speck, Instantnudeln oder Schmelzkäse. Die Folgen:

  • Immunzellen in einer bestimmten Hirnregion wurden aktiviert, was Entzündungen zur Folge hatte.
  • Gleichzeitig stieg die Menge des Hormons Vasopressin, das den Blutdruck erhöht.

Damit hatte das Forschungsteam den Einfluss einer hohen Salzaufnahme auf Prozesse in den Gehirnen der Ratten entdeckt. 

Was bedeutet das für Menschen mit therapieresistenter Hypertonie?

Die Erkenntnisse könnten für Menschen mit therapieresistentem Bluthochdruck wichtig sein: Bei ihnen senken die gängigen Medikamente den Bluthochdruck nicht genug. Diese Arzneimittel wirken jedoch im Wesentlichen auf die Blutgefäße und die Nieren. Die neue Studie in der Fachzeitschrift „Neuron“ lässt vermuten, dass insbesondere in solchen behandlungsresistenten Fällen auch das Gehirn eine bislang ungenutzte „Stellschraube“ sein könnte. 

Quelle: DOI 10.1016/j.neuron.2025.07.024

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