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Bei manchen Menschen steigt der Blutdruck, wenn sie Salz zu sich nehmen. Das lässt sich bislang jedoch nicht immer durch Medikamente oder eine Ernährungsumstellung beseitigen. Forscher der Boston University School of Medicine haben nun einen Weg gefunden, um diese Form von Bluthochdruck künftig möglicherweise gezielt zu behandeln.
Die Forscher haben in Tierversuchen erstmals gezeigt, dass die Rückgewinnung von Natrium in der Niere durch sogenannte "Alpha1-Adrenorezeptor-Blocker" gehemmt werden kann. Dadurch wird mehr Salz ausgeschieden, was wiederum den Blutdruck sinken lässt. Die Ratten hatten durch eine salzreiche Kost Bluthochdruck entwickelt, und in ihren Nieren waren Natrium-Transporter, die Salz aus dem Urin wieder in den Körper befördern, nicht nur größerer Menge vorhanden, sondern zudem auch aktiver.
Durch die Gabe eines Alpha1-Adrenorezeptor-Blockers sank die Menge an Natrium-Transportern in der Niere, und die restlichen waren weniger aktiv, so dass weniger Natrium im Körper der Tiere verblieb. Zusätzlich wirkte das Medikament gefäßerweiternd, was sich ebenfalls blutdrucksenkend auswirkte.
Wenn sich die Ergebnisse aus den Tierversuchen in großen klinischen Studien bestätigen, könnten davon viele Menschen profitieren: "Bislang haben wir nur die Möglichkeit, Patienten zu empfehlen, die Kochsalzzufuhr auf ein Minimum zu begrenzen, was aber auch wegen ‚verstecktem Salz‘ in vielen Lebensmitteln alles andere als einfach umzusetzen ist. Eine zielgerichtete Therapie bei salzsensitiver Hypertonie würde dazu beitragen, dass wesentlich mehr Patienten mit ihren Blutdruckwerten in den Zielbereich gebracht werden könnten und weniger Folgeerkrankungen erleiden", sagt Prof. Dr. med. Ulrich Wenzel, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga.
Salz in der Nahrung macht durstig, bindet Wasser im Körper und lässt das Flüssigkeitsvolumen im Blutkreis ansteigen. Das bewirkt bei Menschen mit entsprechender Veranlagung (Salzsensitivität genannt), Diabetes, Nierenerkrankungen oder bestimmten Störungen des Nervensystems ein Ansteigen des Blutdrucks.
Quelle: DOI 10.1161/HYPERTENSIONAHA.120.15928
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